Dortmund/Hannover Polizei kontrolliert Hooligans am Dortmunder Bahnhof

Dortmund/Hannover · Die umstrittene Anti-Islamismus-Demonstration von Hooligans und Rechtsextremisten in Hannover hat auch die Polizei in NRW beschäftigt. Am Dortmunder Hauptbahnhof kontrollierten Beamte am Samstag die mit dem Zug nach Hannover fahrenden Kundgebungsteilnehmer. Nennenswerte Zwischenfälle habe es nicht gegeben, teilte die Polizei mit. Jedoch seien von 93 Personen die Personalien aufgenommen worden, 15 von ihnen gehörten zu Hooligan-Szene. Der Großteil der übrigen sei der rechten Szene in Dortmund zuzuordnen. Ein Mann, gegen den ein Haftbefehl bestand, wurde festgenommen. Die Hooligans, die sich in Dortmund getroffen haben, um gemeinsam nach Hannover zu fahren, wurden von einem Großaufgebot der Polizei in kleinere Gruppen aufgeteilt, kontrolliert und dann durch den Bahnhof zu den Zügen begleitet. Einschränkungen für die anderen Reisenden gab es laut Augenzeugenberichten kaum.

In Hannover sorgten 5300 Polizisten für einen friedlichen Verlauf der Veranstaltung "Hooligans gegen Salafisten", an der lediglich 3000 Menschen teilnahmen - rund 2000 weniger als von den Organisatoren erhofft. Schwere Aussschreitungen wie vor kurzem in Köln waren befürchtet worden. Die Polizei hatte sich deshalb mit zahlreichen Wasserwerfern und Räumfahrzeugen gewappnet. Die Bilanz der Demonstration: 91 Straftaten, überwiegend Verstöße gegen das Versammlungs- oder Waffengesetz sowie Körperverletzungen. Sechs Menschen, darunter fünf Polizisten, wurden verletzt.

Drei von der Partei "Die Rechte" für Samstag in Wuppertal geplante Kundgebungen waren am Vormittag vom Anmelder kurzfristig abgesagt worden, wie die Polizei mitteilte. Auch in Wuppertal hatte sich die Polizei auf einen größeren Einsatz vorbereitet. In rechten Internetforen war diskutiert worden, bei einem Verbot der Demonstration in Hannover Wuppertal als Ausweichort zu nutzen.

(RP)
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