Köln Polizei ermittelt Täter acht Jahre nach dem Mord

Köln · Im über acht Jahre lang nicht aufgeklärten Fall einer erstochenen Salatbar-Besitzerin aus Köln hat ein Mann ein Geständnis abgelegt. Er sei 35 Jahre alt und habe damals in der Umgebung von Köln gelebt, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer.

Er habe zugegeben, die damals 24 Jahre alte Frau in ihrem Laden überfallen zu haben, um an Geld zu kommen. Das Geld - 20 Euro und etwas Kleingeld - habe ihm die Frau auch ohne Gegenwehr überlassen. Als sie jedoch zu schreien begann, stach er nach eigenen Angaben mit einem Messer zu. Der Täter flüchtete, ließ Medienberichten zufolge auch die Kasse in der Salatbar. Sein Opfer erlag den zahlreichen Stichwunden noch am Tatort und wurde später blutüberströmt aufgefunden.

Spuren, die zu einem möglichen Täter führten, fand die Polizei nicht. Auch eine Episode "Aktenzeichen XY", die den Fall behandelte, führte zu keinen Hinweisen. Die Mordkommission Köln hatte im Rhein-Sieg-Kreis und in Hamburg auch frühere enge Bekannte des mutmaßlichen Täters befragt und zur Auffindung von Beweismitteln auch Wohnungen von ihnen durchsucht.

Mittlerweile sitzt der Mann wegen anderer Taten eine mehrmonatige Haftstrafe in Hamburg ab. Vor dem Überfall auf die junge Kölnerin war er lediglich wegen Bagatellen verurteilt worden. Weil gegen ihn auch ein Verfahren wegen Diebstahls in Köln läuft, wurde er im August um eine freiwillige Speichelprobe gebeten. Sie deckte sich mit der DNA an einer in der Salatbar gefundenen Zigarette.

Ob das Gericht den Mann wegen Mordes verurteilen wird, ist noch nicht geklärt. Die Ermittler wollten zunächst Details aus seinen Aussagen überprüfen, ehe eine Anklage erhoben wird. Bei Mord droht eine lebenslange Haftstrafe, möglich ist jedoch auch eine Verurteilung wegen Totschlags.

(dpa/RP)
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