Ratingen Polizei beobachtet Ratinger Tennisturnier
Ratingen · Der Ratinger Tennisclub Grün-Weiß richtet anlässlich seines 100-jährigen Bestehens am Sonntag erstmals in der Vereinsgeschichte ein Turnier aus, bei dem es für die Spielerinnen um Weltranglisten-Punkte und 10 000 US-Dollar geht. Doch nicht nur Tennis-Fans werden die Spiele aufmerksam beobachten. Auch die Polizei hat das Geschehen im Blick.
Die Fahnder halten es für möglich, dass sich der polizeilich gesuchte gebürtige Rumäne Mihai Barbat unter die Zuschauer mischt. Schließlich ist seine Tochter, die 19-jährige Dänin Karen Barbat, in Ratingen an Position 12 gesetzt, und Vater Mihai Barbat ist bekannt dafür, dass er seine Tochter stets anfeuert – mitunter in einer Art und Weise, die Straftatbestände erfüllt.
Zuletzt wurde Barbat beim 25 000-Dollar-Turnier im westfälischen Versmold handgreiflich. Als dort die niederländische Spielerin Elise Tamaela ihre Landsmännin Danielle Harmsen – beide spielen für den Ratinger TC – im Spiel gegen Karen Barbat anfeuerte, schlug Mihai Barbat auf die Niederländerin ein. Laut Aussagen von Elise Tamaelas Bruder war seine Schwester nach den Attacken fünf Minuten bewusstlos. Sie erlitt eine Gehirnerschütterung. Das Spiel zwischen Karen Barbat und Danielle Harmsen wurde abgebrochen, die Tochter des Gewalttätigen disqualifiziert. Vater und Tochter reisten sofort ab. Gegen Mihai Barbat wurde Anzeige erstattet.
"Er wird von der Polizei gesucht", sagt Daniel Meier, Sportwart des Ratinger TC. Deshalb glauben die Turnier-Organisatoren in Ratingen eigentlich nicht daran, dass der Rumäne bei ihrem Turnier als Zuschauer auf der Tribüne sitzen wird. Die Ratinger Polizei bittet jedoch um Hinweise, falls der Gesuchte bei dem Turnier auftaucht.
Mit einem Erscheinen von Karen Barbat rechnet die Turnierleitung hingegen noch. "Mir liegt keine Absage vor", sagt RTC-Sportwart Daniel Meier. "Ob sie vom Internationalen Tennis-Verband gesperrt wird, weiß ich nicht. Ich sehe keinen Grund, sie auszuladen. Das Mädchen kann ja nichts dazu."
