Nach dem Streik Zugverkehr normalisiert sich wieder

Nach dem Ende des 30-stündigen Streiks der Lokführer hat sich der Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen am Freitagmittag langsam wieder normalisiert. Trotzdem müssten Reisende noch bis zum Abend mit Verspätungen und einzelnen Zugausfällen rechnen, sagte ein Bahn-Sprecher in Düsseldorf. Die Lokführergewerkschaft GDL bewertete den Streik als Erfolg.

Bis zum Ende des Streiks am Freitagmorgen um 8.00 Uhr hatte ein Ersatzfahrplan gegolten. Danach müsse sich der Verkehr erst wieder einpendeln, sagte der Bahnsprecher. "Wir können nicht einfach einen Schalter umlegen", betonte er. Reisenden empfahl der Sprecher daher, sich vor ihrem Fahrtantritt im Internet unter bahn.de über die aktuelle Situation am Abfahrtsbahnhof zu informieren.

Den Angaben zufolge konnten ungeachtet des in der Nacht zu Donnerstag begonnenen Streiks bis zu 60 Prozent der Züge im nordrhein-westfälischen Regional- und Nahverkehr fahren. Trotzdem seien die wirtschaftlichen Einbußen enorm. "Allein in NRW geht der Schaden in Millionenhöhe", sagte der Sprecher.

Der nordrhein-westfälische GDL-Vorsitzende Frank Schmidt zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis des Streiks. Die Gewerkschaft habe eindrucksvoll bewiesen, dass ihre Mitglieder hinter den Forderungen stünden. "Wir konnten zeigen, dass unsere Fronten nicht bröckeln", betonte er.

Ob es zu weiteren Streiks kommt, will die Gewerkschaft am Montagnachmittag bekanntgeben. Auch unbefristete Arbeitsniederlegungen seien nicht auszuschließen, sagte Schmidt. Zunächst wolle die Gewerkschaft jedoch die Entscheidung des Sächsischen Landesarbeitsgerichts in Chemnitz abwarten. Dieses will am Freitag kommender Woche bekanntgeben, ob die Gewerkschaft künftig auch den Güter- und Fernverkehr bestreiken darf.

Sollte das Gericht einen Arbeitskampf im Güterverkehr zulassen, könnten Pendler womöglich aufatmen. "Streiks im Güterverkehr würden der Bahn deutlich stärker wehtun als Arbeitsniederlegungen im Regionalverkehr", sagte Schmidt. Zudem habe man die Berufspendler inzwischen "genug genervt".

Nach Angaben des ADAC machte sich der Lokführerstreik auf den Straßen im Land kaum bemerkbar. "Wir hatten einen durchschnittlichen Freitagmorgen", sagte ADAC-Sprecher Peter Meintz. Die Staus, die es gegeben habe, seien vor allem durch Baustellen verursacht worden.

(afp)
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