Jugendliche fanden Frauenleiche ZDF rollt Wipperfürther Mord auf

Wipperfürth · 16 Jahre nach dem Leichenfund thematisiert "Aktenzeichen XY ...ungelöst" das Kapitalverbrechen: Jugendliche hatten die Leiche einer 33-jährigen Polin in einer Tasche aus einer Talsperre geangelt.

 Polizisten durchkämmen 1997 das Waldgebiet an der Talsperre. Vom Opfer gibt es ein Phantombild.

Polizisten durchkämmen 1997 das Waldgebiet an der Talsperre. Vom Opfer gibt es ein Phantombild.

Foto: Blum, Polizei

Es ist ein heißer Sommertag im Jahr 1997, als drei Jugendliche, die mit ihren Fahrrädern an der Neyetalsperre in Wipperfürth unterwegs sind, eine Reisetasche im Wasser nahe der Staumauer entdecken. Neugierig fischen sie zusammen mit einem Spaziergänger die erstaunlich schwere Tasche mit Stöcken an Land und machen einen grausigen Fund.

Mehr als 16 Jahre später wird der bis heute ungeklärte Mordfall an einer 33-jährigen Polin im Fernsehen wieder aufgerollt. Wie die Kölner Polizei nunmehr bestätigte, wird das Verbrechen in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst", die am Mittwoch (20.15 Uhr) ausgestrahlt wird, thematisiert. Offenbar haben die Ermittler in Köln neue Erkenntnisse im Fall erlangt und hoffen nun auf weitere Hinweise der Fernsehzuschauer.

Unter anderem ist ein Foto der Frau aufgetaucht, das in der Sendung am Mittwochabend gezeigt werden soll, wie ein Sprecher der Kölner Polizei mitteilte. Bisher stand den Ermittlern nur ein Phantombild der getöteten Frau zur Verfügung. Zudem werde ein Sachbearbeiter der Mordkommission den Sachverhalt im Gespräch mit ZDF-Moderator Rudi Cerne im Studio vorstellen.

Unmittelbar nach dem Leichenfund im Sommer 1997 hatten sich Zeugen gemeldet, die Wochen zuvor auf der Sperrmauer der Talsperre einen Mann beobachtet hatten. Dieser soll auf einer Sackkarre eine größere Tasche transportiert haben, die mit mehreren Einkaufstüten verdeckt gewesen war. Der Hund der Spaziergänger hatte sich auffallend für die Tasche interessiert, woraufhin der Mann "panisch reagierte".

Die in der Reisetasche gefundene, stark verweste Frauenleiche war nur mit rosafarbener Unterwäsche bekleidet und hatte mittelblond gefärbtes Haar. Erst 2010 konnten die Ermittler durch eine DNA-Analyse in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Polen die Leiche als 33-jährige polnische Staatsbürgerin identifizieren, die sich bereits vor 1997 in Deutschland aufgehalten hatte.

Von dem verdächtigen Mann auf der Sperrmauer fehlt nach wie vor jede Spur. Allerdings gibt es eine Personenbeschreibung: 25 bis 30 Jahre alt, 1,80 bis 1,85 Meter groß, auffallend schlank, jugendliches Aussehen, blonde Haare.

(riem)
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