Remscheid Zauberhafte Tricks der Akrobaten
Remscheid · Der chinesische Nationalzirkus begeistert mit zwei ausverkauften Vorstellungen im Teo Otto Theater. Kraft, Körperbeherrschung und Anmut zeichnet die Artisten aus. Die Gruppe Farfarello sorgt für die Begleitmusik.
Ein Blick in den Flughafen von Peking: Hektisch eilt eine Reisegruppe zum Abflug. Nach Berlin soll's gehen. Wünsche und Träume wandern von Ost nach West. Doch dann die Nachricht: Direktflug gestrichen.
Kleine und große Reisende ziehen lange Gesichter, machen aber das Beste draus und verwandeln die Abflughalle in einen schillernden Zirkus. Statt Flugzeugen fliegen die Körper, aufgestellte Blumenvasen und -töpfe dienen als Jonglage-Objekte. Die Show kann beginnen.
Am Silvesterabend gastierte der Chinesische Nationalzirkus in Remscheid und begeisterte das Publikum im zweimal ausverkauften Haus mit spektakulärer Akrobatik, Eleganz, Witz und Charme.
Das Besondere dabei: Die strenge, traditionelle Artistik, die man gemeinhin von Produktionen dieser Art erwartet, wird verlassen. Die Brücke wird nach Europa gebaut, der kulturelle Austausch und das Miteinander der Menschen stehen im Vordergrund.
Bezaubernde Choreographie
So ist es die von verschiedenen europäischen Traditionen geprägte Musik der in Remscheid durch zahlreiche Auftritte bestens bekannten Gruppe Farfarello, die die Zirkuskünstler aus Fernost begleitet. Während die Artisten Menschenpyramiden bauen, große Trommeln auf den Füßen umherwirbeln, Diabolos durch die Luft schleudern oder auf aufgetürmten Stühlen meterhoch über der Bühne schweben, nehmen sie ihre Zuschauer mit auf eine fiktive Reise durchs Land der Mitte.
Die Seidenstraße ist es, auf der sich wiederum die Kulturen begegnen, der Geschäftsmann und die Gastwirttochter ihre Liebe entdecken oder eine Rast in der Karawanserei eingelegt wird.
Kraft, unglaubliche Körperbeherrschung und große Anmut zeichnen jeden einzelnen Programmpunkt aus, den die jungen Männer und Frauen in einer bezaubernden Choreografie zeigen. Das Spiel mit Licht und Schatten, mit wechselnden Farben und Kostümen unterstreicht die Zirkuskunst und gibt ihr einen poetischen Rahmen.
Verblüffend auch der Maskentanz, bei dem sich das verhüllte Gesicht einer Tänzerin wie durch Zauberhand verändert, bis schließlich ihr hübsches Antlitz zum Vorschein kommt. Weder im östlichen noch im westlichen Zirkus darf der Spaß fehlen. Die Clowns treten dabei stets im Doppelpack auf - der europäische Spaßmacher trägt den fernöstlichen Anzug, der aus China kommt in Bermudas, Hosenträgern und Fliege daher: Auch der Humor verbindet Völker und Kulturen.
