Zahnärzte warnen vor Aligner-Start-ups „Niemand hat sich je meinen Kiefer angesehen“

Pulheim · Viele Firmen versprechen, per Fernbehandlung Fehlstellungen der Zähne mit transparenten Zahnschienen zu korrigieren. Eine ärztliche Betreuung bleibt meistens aus, die Patienten müssen Fortschritte selbst dokumentieren. Das hat teils gravierende Folgen, wie eine Betroffene erzählt.

 Aligner können bei richtiger Anwendung Zahnfehlstellungen beheben.

Aligner können bei richtiger Anwendung Zahnfehlstellungen beheben.

Foto: Shutterstock/REDPIXEL.PL

Ein schönes Lächeln – das war alles, was sich Heike Weber (Name geändert) gewünscht hatte. So lautet auch der Werbeslogan des Unternehmens, auf dessen Angebot die 24-Jährige aus dem Rheinland eingegangen ist. Die Firma verspricht wie derzeit viele andere auch, mit einer sogenannten Aligner-Therapie Zahnfehlstellungen zu beheben. Aligner sind transparente Kunststoffschienen, die auf die Zähne geschoben werden - in diesem Fall aber nicht von einem Arzt, sondern vom Patienten selbst. Das Lächeln ist Heike Weber dann auch bald vergangen. Nach sechs Monaten Fernbehandlung, großen Schmerzen, einer zeitweiligen neuen Zahnlücke und viel Kommunikationschaos hat sie die Therapie abgebrochen. Nun will sie das Unternehmen verklagen. Weber: „Solche Firmen dürfen und sollen damit kein Geld verdienen.“