NRW Zahl der Pflegebedürftigen steigt auf eine halbe Million

Düsseldorf · Die Zahl der Pflegebedürftigen in NRW ist in den letzten zehn Jahren um 15 Prozent auf 548.000 Menschen angestiegen. Im Jahre 2050 wird an Rhein und Ruhr mit einer Verdoppelung auf 1,1 Millionen gerechnet.

Das sind die Probleme bei der Pflege
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Foto: dpa, Angelika Warmuth

Dies geht aus der am Dienstag in Düsseldorf vom NRW-Gesundheitsministerium veröffentlichten Studie "Gesundheitsberufe 2013" hervor.

Danach werden fast zwei Drittel aller Pflegebedürftigen, nämlich 71 Prozent, zu Hause gepflegt. Etwa 160.000 Menschen leben in 2.325 Pflegeheimen. Die Zahl der sozialversicherten Pflegekräfte in Heimen, Kliniken und bei ambulanten Diensten hat in NRW mit 190.000 Mitarbeitern eine neue Rekordmarke erreicht. Seit 2004 ist die Zahl der Beschäftigten in der Pflegebranche landesweit um 20 Prozent angestiegen.

Team Wallraff undercover in der Pflege
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NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) erklärte, unabdingbare Voraussetzung für eine "qualitativ hochwertige Pflege" seien gut ausgebildete Fachkräfte. "Keine noch so intelligenten IT-Lösungen, Apparate oder Medikamente können menschliche Zuwendung ersetzen", so Steffens.

Sie nannte es "besonders erfreulich", dass die Zahl der Ausbildenden in der Pflegebranche in den letzten zwei Jahren um 45 Prozent gesteigert worden sei. Dies sei vor allem auf die neue Umlagefinanzierung zurückzuführen, wodurch auch nicht ausbildende Einrichtungen an den Ausbildungskosten beteiligt werden. Die Ministerin verlangte aber "weitere gemeinsame Anstrengungen", um langfristig in der Alten- und Krankenpflege eine ausreichende Versorgung mit Fachkräften zu gewährleisten.

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Bei der Akademisierung und Weiterentwicklung der Gesundheits- und Pflegeberufe sei Nordrhein-Westfalen bundesweit führend, betonte Steffens. Sieben Hochschulen böten derzeit elf Modellstudiengänge an.
Neben einem vermehrten Fachkräftebedarf sieht die Ministerin "verstärkt neue Aufgaben" auf die Pflegebranche zukommen. Dazu zähle die Beratung pflegender Angehöriger oder die Versorgung zunehmend älterer Menschen im Krankenhaus. Zudem stelle der Umgang mit demenzkranken Menschen Pflegekräfte vor "neue Herausforderungen".

(KNA)
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