Stürmischer Donnerstag in der Region "Xaver": NRW kommt bislang glimpflich davon
Düsseldorf · Ausläufer des Orkantiefs "Xaver" haben auch in Nordrhein-Westfalen für Regen und Sturm gesorgt. Das erwartete Chaos blieb aber zum größten Teil aus – vorsorglich wurden aber Weihnachtsmärkte geschlossen. Probleme gab es im Bahnverkehr.
Ausläufer des Orkantiefs "Xaver" haben auch in Nordrhein-Westfalen für Regen und Sturm gesorgt. Das erwartete Chaos blieb aber zum größten Teil aus — vorsorglich wurden aber Weihnachtsmärkte geschlossen. Probleme gab es im Bahnverkehr.
Trotz des Sturms waren die Starts und Landungen am Düsseldorfer Flughafen kaum beeinträchtig. 33 Flüge fielen aufgrund der schlechten Bedingungen an den Zielflughäfen — beispielsweise Glasgow und Rotterdam - am Nachmittag aus. Am Flughafen Köln-Bonn wurden nur vier Flüge storniert.
Weihnachtsmärkte machen früher zu
In Leverkusen war am Abend ein etwa 20 Meter hoher Baum auf ein Mehrfamilienhaus gestürzt. Der Baum kam auf dem Rand des Daches zum Liegen. Die Feuerwehr sicherte die Einsatzstelle ab und zerkleinerte den Baum. Verletzt wurde niemand.
In Emmerich fiel die Schule am Nachmittag aus — die Stadt war damit, wie Dülmen und Münster, offiziellen Empfehlungen gefolgt. Auch die Studenten in Münster konnten früher als üblich nach Hause gehen. Die Uni Bielefeld sagte vorsichtshalber alle Lehrveranstaltungen am Nachmittag ab und schickte ihre knapp 20.000 Studierenden und 4500 Mitarbeiter nach Hause.
Feuerwehr fällt vorsorglich Bäume
Für die Rettungskräfte blieb es trotz der regen Vorbereitungen auf den Sturm aber ruhig. Zwar hatten sich die Feuerwehrwachen in der Region auf das Schlimmste eingestellt, aber bis zum späten Abend nur kleinere Einsätze verzeichnet. In Düsseldorf musste die Feuerwehr zu 20 kleineren Einsätzen ausrücken, an der Kettwiger Straße war außerdem ein Ast auf zwei Oberleitungen gestürzt. Die Feuerwehr in Grevenbroich musste ausrücken, um vorsorglich einige Bäume zu fällen, die dem Sturm wohl nicht standgehalten hätten.
An der L116 war zuvor schon ein Baum beinahe auf die Fahrbahn gekippt — auch in diesem Fall rückte die Feuerwehr aus. Auch die Autobahnpolizei berichtete von einigen umgestürzten Bäumen und Ästen auf den Straßen — Unfälle gab es aber nicht.
Bahnfahrer im Pech
Mehr Pech als die Autofahrer hatten Bahnfahrer in NRW. Orkantief "Xaver" sorgte für Störungen im NRW-Bahnverkehr gesorgt. Wegen umgestürzter Bäume im Gleis und Schäden an Oberleitungen waren die Strecken Dortmund - Hamm - Münster und Oberhausen - Emmerich in beiden Richtungen gesperrt, sagte ein Bahnsprecherin in Berlin. Die Strecke Unna - Soest konnte nicht in Richtung Soest befahren werden.
Verzögerungen bei Bauarbeiten gab es aufgrund des Sturms in Duisburg. Die für die Nacht auf Freitag geplante Sperrung der A59 musste verschoben werden. Wie der Landesbetrieb Straßenbau NRW mitteilte, sind Kranarbeiten und das Hantieren mit 25 Tonnen schweren Stahlteilen bei den zu erwartenden Böen nicht möglich.
In der Nacht kommt der Schnee
Der Deutsche Wetterdienst hatte Unwetterwarnungen für die drei nördlichsten Regierungsbezirke NRWs herausgegeben. Gewarnt wurde vor orkanartigen Böen bis 105 Kilometern pro Stunde und schweren Gewittern — vor allem im Ruhrgebiet blitzte und donnerte es. Im Sauerland fielen bis zu zehn Zentimeter Neuschnee.
In der Nacht sollte die Schneefallgrenze bis in die Tallagen sinken. Oberhalb von etwa 200 Metern könnte der Schnee liegen bleiben. Am Freitagmorgen werde es vor allem im äußersten Nordosten von NRW noch stürmisch sein. Erst in der Nacht zu Samstag soll das Unwetter in allen Landesteilen vorüber sein.
