Von Abstürzen und Elefanten Pannen-Chronik der Wuppertaler Schwebebahn

Wuppertal · Wuppertal inszeniert seine Schwebebahn gerne als das sicherste Verkehrsmittel der Welt. Doch Unfälle und Pannen gab es schon immer. Sogar ein Elefant musste schon mitfahren und sprang promt in die Wupper.

 Die Schwebebahn im Wandel der Zeit. Mit dem Kaiserwagen (links) und der Einweihungsfahrt von Kaiser Wilhelm II. fing im Jahr 1900 alles an.

Die Schwebebahn im Wandel der Zeit. Mit dem Kaiserwagen (links) und der Einweihungsfahrt von Kaiser Wilhelm II. fing im Jahr 1900 alles an.

Foto: dpa/Roland Weihrauch
  • 21. Juli 1950 Der Elefant Tuffi fährt auf einer Werbefahrt mit der Schwebebahn. Doch Tuffi hält es ob des Trubels um ihn und der Enge im Wagen nicht lange aus. Er bricht nach wenigen Metern durch eine Seitenwand des Zuges und landet in der Wupper. Wie durch ein Wunder bleibt er nahezu unverletzt. Die heute von diesem Vorfall existierenden Aufnahmen sind Fotomontagen, alle Fotografen befinden sich in der Schwebebahn, als Tuffi abstürzt.
  • 11. September 1968 Ein schleudernder Lkw-Anhänger reißt einen Stützpfeiler aus seiner Verankerung. Zwei Brücken stürzen auf die Straße. Die Schwebebahn fährt für zehn Wochen nicht.
  • 25. März 1997 Ein Zug fährt wegen eines technischen Defektes auf den vollbesetzten Kaiserwagen auf, der in der Station Oberbarmen steht. 14 Fahrgäste werden verletzt, beide Fahrzeuge schwer beschädigt.
  • 14. November 1998 Erneuter Auffahrunfall in der Station Alter Markt. Grund ist eine ausgeschaltete Signalanlage. 13 Fahrgäste werden verletzt.
  • 12. April 1999 Die Schwebebahn erlebt ihre schwärzeste Stunde. Ein Triebwagen stürzt in die Wupper und reißt fünf Menschen in den Tod, verletzt weitere 47. Ein bei nächtlichen Arbeiten im Schienenbereich vergessenes Bauteil hatte den Wagen von der Aufhängung gelöst. Seitdem werden nach Schienenarbeiten Probefahrten durchgeführt. Die Monteure erhalten mehrmonatigen Haftstrafen wegen fahrlässiger Tötung.
  • 5. August 2008 Der Boden eines Wagens wird von einem Lkw-Ladekran aufgeschlitzt, der ungenehmigt im Bereich der Schwebebahn arbeitet. Der Lkw-Fahrer erleidet Knochenbrüche, die Fahrgäste bleiben unverletzt.
  • 17. Oktober 2013 Eine etwa 260 Meter lange Stromschiene stürzt in die Wupper und auf die Brücke Siegfriedstraße. 76 Fahrgäste müssen von der Feuerwehr mit Drehleitern gerettet werden, bleiben aber unverletzt. Als Unfallursache stellt sich die fehlerhafte Montage eines Stromabnehmers am Wagen heraus, der unter die Schiene rutschte und die Halterungen vom Gerüst löste. Der Betrieb ruhte für fünf Wochen.
  • 19. Mai 2017 Eine frisch aus Valencia gelieferte Schwebebahn streift an zwei Stellen das Traggerüst. Im Anschluss ordnete die Technisches Aufsichtsbehörde der Stadt an, die Höchstgeschwindigkeit von 60 auf 40 Kilometer pro Stunde herabzusetzen.
  • 18. November 2018 Wie im Oktober 2013 stürzt eine 350 Meter lange Stromschiene vom Gerüst. Die Schwebebahn fährt bis 1. August 2019 nicht.
  • Ab 12. August 2020 Die Schwebebahn wird voraussichtlich bis Sommer 2021 nur noch am Wochenende fahren, weil im April an den Stahlreifen der Fahrzeuge Materialmängel aufgetreten waren, die sich auch auf die Schienen auswirkten.
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