Wuppertaler Missbrauchskomplex Beweisaufnahme geschlossen – Staatsanwaltschaft fordert zehn und sechseinhalb Jahre Haft

Wuppertal · Zwei Männer stehen in Wuppertal seit März wegen schweren sexuellem Kindesmissbrauchs in Wuppertal vor Gericht. Ihre jüngsten Opfer sollen fünf Monate und ein Jahr alt gewesen sein. Die Beweisaufnahme wurde beendet.

 Die Beweisaufnahme gegen zwei Männer, die wegen schwerem sexuellen Kindesmissbrauch in Wuppertal vor Gericht stehen, ist geschlossen (Symbolbild).

Die Beweisaufnahme gegen zwei Männer, die wegen schwerem sexuellen Kindesmissbrauch in Wuppertal vor Gericht stehen, ist geschlossen (Symbolbild).

Foto: dpa/Volker Hartmann

Im Wuppertaler Missbrauchsprozess hat die Staatsanwaltschaft zehn Jahre Haft für den 45-jährigen Angeklagten gefordert. Ein 22-Jähriger Student, der ein fünf Monate altes Baby sexuell missbraucht haben soll, soll nach dem Willen der Ankläger sechseinhalb Jahre hinter Gitter und anschließend in eine Psychiatrie.

Der Prozess vor dem Wuppertaler Landgericht nähert sich damit dem Ende. Er hat im März begonnen. In dem Verfahren geht es um eine große Zahl von Taten sexueller Gewalt gegen Kinder. Die Verteidiger plädierten auf mildere Strafen.

Beiden Angeklagten wird der vielfache Missbrauch vor allem sehr kleiner Kinder vorgeworfen. Außerdem sollen sie in großem Stil sogenannte Kinderpornografie ausgetauscht haben. Das Urteil wird laut Gericht am Mittwoch gesprochen.

Das jüngste Opfer des 45-Jährigen soll ein Jahr alt gewesen sein, das jüngste Opfer des Studenten fünf Monate alt. Verdächtige Chat-Nachrichten in einem deutschen Onlineportal hatten zunächst die Betreiber und dann die Ermittler auf den Plan gerufen.

Der Komplex löste Ermittlungen gegen bundesweit mehr als 100 weitere Verdächtige aus, die einen Tauschring für Kinderpornografie gebildet haben sollen.

Der 22-jährige Angeklagte soll seine Missbrauchstaten gefilmt, fotografiert und die Aufnahmen mit anderen getauscht haben. Bei Durchsuchungen stießen die Ermittler auf mehrere Terabyte verdächtigen Materials. Die Auswertung führte schließlich zur Identifizierung der betroffenen Kinder.

(toc/dpa)
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