Prozess um Säureattacke auf Innogy-Manager „Wir appellieren an Sie, Ross und Reiter zu nennen“

Wuppertal/Haan · Am Wuppertaler Landgericht wird in den kommenden Wochen der Anschlag auf den ehemaligen Innogy-Manager Bernhard Günther verhandelt. Reicht die Beweislage aus, um den Angeklagten schuldig zu sprechen? Der Vorsitzende Richter rät zum Geständnis.

 Bernhard Günther (l), ehemaliger Finanzchef von Innogy, und sein Rechtsanwalt Martin Meinberg (r) warten auf den Beginn des Prozesses.

Bernhard Günther (l), ehemaliger Finanzchef von Innogy, und sein Rechtsanwalt Martin Meinberg (r) warten auf den Beginn des Prozesses.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Wer hat ihm Säure ins Gesicht geschüttet? Und vor allem, warum? Seit vier Jahren sind es diese Fragen, die Bernhard Günther umtreiben. Der Anschlag auf den damaligen Innogy-Manager im Frühjahr 2018 hatte für Aufsehen gesorgt. In den kommenden Wochen wird am Wuppertaler Landgericht gegen einen der mutmaßlichen Täter verhandelt, der Prozess findet unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen statt. Günther selbst hofft darauf, dass die Tat aufgeklärt wird – bis hin zum Auftraggeber. Über die Folgen des Anschlags sagt er kurz vor Prozessbeginn: „Ich spüre jeden Morgen, dass die Welt nicht mehr so ist wie zuvor.“ Er habe Probleme mit den Augenlidern, sein Körper sei ihm fremd geworden. Die Narben im Gesicht sind noch deutlich sichtbar, er sei körperlich nur noch eingeschränkt belastbar.