Mord an Unternehmer-Paar in Wuppertal Großvater sah sich von Enkel belogen

Wuppertal · Ein 26-Jähriger steht in Wuppertal vor Gericht, weil er seine wohlhabenden Großeltern umgebracht haben soll. Offenbar gab es zwischen Enkel und Großvater Konflikte.

 Der Angeklagte mit seinen Verteidigern am Wuppertaler Landgericht. (Archiv)

Der Angeklagte mit seinen Verteidigern am Wuppertaler Landgericht. (Archiv)

Foto: dpa, hka axs

Der ermordete Wuppertaler Unternehmer Enno Springmann hat sich von seinem Enkel belogen gefühlt. Der Großvater habe Verdacht geschöpft, dass der von ihm großzügig unterstützte Enkel entgegen seinen Behauptungen nicht mehr studiere, berichtete der Prorektor der Wuppertaler Universität am Montag im Zeugenstand.

Der 91-Jährige habe sich an ihn mit der Frage gewandt, ob es stimme, dass ein Student heutzutage keine Prüfungsleistungen mehr bescheinigt bekomme. Sein Enkel würde das behaupten. Er habe ihm gesagt, dass das nicht stimme, das Gegenteil sei der Fall. Daraufhin habe sich der 91-Jährige sehr aufgeregt und empört gesagt: "Der lügt mich an." Er werde mit seinem Enkel reden.

Weitere Konflikte

Auch der Steuerberater des Großvaters berichtete am Montag von einem Konflikt zwischen Großvater und Enkel: Der habe 500.000 Euro geschenkt bekommen, dafür aber trotz mehrerer Mahnungen keine Schenkungssteuer abgeführt. Die Sache sollte am Tattag beim sonntäglichen Kaffee geklärt werden.

Am Wuppertaler Landgericht sind der Enkel der Ermordeten und sein mutmaßlicher 45 Jahre alter Komplize wegen zweifachen Mordes angeklagt. Beide sollen die 91 und 88 Jahre alten Eheleute in deren Villa niedergeschlagen und dann erdrosselt haben. Beide bestreiten die Tat. Ihnen droht lebenslange Haft.

(sef/lnw)
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