Verdacht auf Brandstiftung in Wuppertal Feuerwehrmänner sollen Wohnmobil angezündet haben

Wuppertal · Drei junge Männer werden in Wuppertal wegen des Verdachts der Brandstiftung vernommen. Das Trio hatte immer wieder Fotos bei Einsätzen gemacht und zum Verkauf angeboten. Zwei von ihnen waren Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr.

Die drei jungen Männer, die in der Nacht zu Dienstag ganz in der Nähe eines brennenden Wohnmobils an der Eddastraße in Wuppertal standen, fielen den Einsatzkräften auf. „Sie gaben sich alle drei als Pressevertreter aus“, sagt ein Sprecher der Wuppertaler Polizei. Die Männer im Alter von 18, 20 und 26 Jahren „machten einen verdächtigen Eindruck“ wie der Sprecher sagt, sie brachten sich selbst damit in den Fokus der Ermittlungen und wurden festgenommen.

„Nach ersten Erkenntnissen könnten sie für das Feuer verantwortlich sein“, sagt der Sprecher. Das Wohnmobil hat nur noch Schrottwert, auch ein Garagentor und eine Mauer wurden bei dem Feuer stark beschädigt.

Zwei der drei Verdächtigen waren Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. „Wir haben sie sofort suspendiert – so lange, bis die Vorwürfe geklärt sind“, sagt eine Stadtsprecherin. Auf ihrer Homepage boten die Männer Medien Bilder von Unfällen und Feuern zum Kauf an: „Wir sind für Sie unterwegs bei Einsätzen von Polizei und Feuerwehr“, steht da.

Die Polizei vermutet nun, dass das Trio für weitere Brände in der Gegend verantwortlich sein könnte – noch werden die Verdächtigen dazu vernommen. Am Mittwochnachmittag könnten sie einem Haftrichter vorgeführt werden.

Wenn Feuerwehrleute zu Brandstiftern werden

Es kommt immer wieder vor, dass Feuerwehrmänner zu Brandstiftern werden. Im Februar nahm die Polizei in Neuss drei junge Männer fest, die in 14 Fällen Autos, Motorräder und Lastwagen in Brand gesetzt haben sollen. Insgesamt wurden mehr 30 Fahrzeuge zerstört, der Sachschaden wird auf mehr als zwei Millionen Euro geschätzt. Alle drei waren Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. In ihren Vernehmungen räumten sie die Brandstiftungen größtenteils ein. Motiv: Sie hätten die Brände gelegt, um sie dann als Feuerwehrmänner löschen zu können.

Das Landgericht Siegen hat im März einen Feuerwehrmann zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte gestanden, Feuer auf einem Werksgelände im Siegerland gelegt zu haben. Eine Lagerhalle brannte nieder, der Schaden lag bei mehr als einer Million Euro.

Zum aktuellen Fall des brennenden Wohnmobils in Wuppertal sucht die Polizei Zeugen. Wer in der Nacht auf Dienstag gegen 1.30 Uhr verdächtige Beobachtungen in de Eddastraße gemacht hat, wird gebeten, sich unter Telefon 0202/284-0 zu melden.

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