Das sagt eine Studie In NRW zieht es wieder mehr Menschen aufs Land

Gütersloh · Während aus einigen Großstädten im Zeitraum von 2020 bis 2021 mehr Menschen weggezogen sind, verzeichneten der Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge auch einige sehr ländliche Kreise deutliche Wanderungsgewinne. Grundlage der Analyse sind Meldedaten des Statistischen Landesamtes.

Großstadt vs. ländlicher Raum – welche Städte verzeichnen Zuwanderung?​
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Großstadt vs. ländlicher Raum – welche Städte verzeichnen Zuwanderung?

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Foto: dpa/Franziska Kraufmann

In Nordrhein-Westfalen zieht es einer aktuellen Studie zufolge wieder mehr Menschen zum Wohnen aufs Land. Während aus einigen Großstädten im Zeitraum von 2020 bis 2021 mehr Menschen weggezogen als zugezogen sind, verzeichneten der Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge auch einige sehr ländliche Kreise deutliche Wanderungsgewinne. Grundlage der Analyse sind die aktuellsten Meldedaten des Statistischen Landesamtes.

Von einem Plus an Zugezogenen profitierten den Daten zufolge zuletzt unter anderem ländliche Kreise Ostwestfalens und Lippe sowie Teile des Sauerlands, das Münsterland, der Niederrhein und die ländlich geprägten Eifelkreise. Dabei hatten beispielsweise die Kreise Höxter oder Euskirchen sowie der Hochsauerlandkreis im Zeitraum zwischen 2009 und 2011 noch einen deutlich negativen Wanderungssaldo.

Damals verbuchten dagegen die Großstädte Köln, Bonn, Düsseldorf und Münster deutliche Wanderungsgewinne. Das Bild hat sich nun umgekehrt: Insbesondere in den Rheinmetropolen gab es zwischen 2020 und 2021 mehr Weg- als Zuzügler.

Als wesentliche Treiber benennen die Autoren die teure Wohnsituation in den Metropolen sowie die zunehmende Digitalisierung insbesondere in der Arbeitswelt. Die Corona-Pandemie und ihre Folgen haben den bestehenden Trend zugunsten ländlicher Räume dabei weiter verstärkt, heißt es dabei in der Studie. Homeoffice-Möglichkeiten traten stärker in den Vordergrund als je zuvor, ebenso der Wunsch vieler nach mehr Platz und Zugang zum Grünen.

Den Untersuchungen zufolge spielen sogenannte Rückwandererungen eine große Rolle für die Entwicklung: Nachdem Menschen ihre Heimat auf dem Land für Ausbildung und Studium verließen, kehrten sie in anderen Lebensphasen dorthin zurück - etwa wenn junge Familien erschwinglichen Wohnraum in einem grünen Umfeld suchten.

Die Zahlen für die einzelnen Städte

Schaut man sich die Zahlen der Stiftung genauer an, zählen vor allem Düsseldorf und Köln bei den Großstädten zu den Verlierern.

Düsseldorf hatte vor allem zwischen 2009 und 2019 eine hohe Anziehung. Mehr und mehr Menschen zogen in die Stadt. Gerade aber in den letzten Jahren zogen die Menschen aus der Stadt weg. Innerhalb von NRW beträgt der Wanderungssaldo je 100.000 Einwohner minus 378 Personen in 2020 bis 2021. Über die Gemeindegrenzen hinaus verzeichnet das Statistische Landesamt NRW ein Minus von 207.

In Köln sieht es sogar noch schlechter aus in diesem Zeitraum: 651 Personen je 100.000 Einwohner verlassen die Stadt in den Corona-Jahren über die Landesgrenze hinweg, innerhalb von NRW sind es noch einmal 748 Menschen.

Gut sieht es hingegen im als sehr ländlich eingestuften Kreis Euskirchen aus. Dort verzeichnet das Statistische Landesamt ein plus von 672 Menschen je 100.000 Einwohner über die Gemeindegrenzen hinaus; innerhalb von NRW sind es sogar 701.

Der Kreis Kleve wird in der Studie als „eher ländlich“ eingestuft. Der Kreis verzeichnet ein deutliches plus von 662 Menschen je 100.000 Einwohner über die Gemeindegrenzen hinaus sowie innerhalb von NRW von 400 Menschen.

Krefeld gehört teilweise zu den Gewinnern unter den als „nicht ländlich“ eingestuften Städten. So verzeichnet die Stadt 2020 bis 2021 ein Wanderungssaldo über die Gemeindegrenzen hinaus von 299 Personen, innerhalb von NRW gibt es allerdings ein Minus von 56 Personen.

In Duisburg sind über die Gemeindegrenzen hinweg 67 Personen je 100.000 Einwohner abgewandert, innerhalb von NRW waren es sogar 413. Schwankend sieht es indes in Mönchengladbach aus mit einem Plus von 319 Personen (über die Gemeindegrenzen), aber einem Minus von 1296 Personen innerhalb von NRW.

Rhein-Kreis Neuss: Dort beträgt das Wanderungssaldo pro 100.000 Einwohner 303 Personen über die Gemeindegrenzen hinweg. 290 Personen sind es innerhalb von NRW.

(kag/dpa)
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