Kreis Kleve Wohnen im Kreis Kleve wird teurer

Kreis Kleve · Der Kreis Kleve ist einer der zehn Standorte in NRW mit den höchsten Preissteigerungen. Laut einer aktuellen Studie ist Wohnen in Wachtendonk und Rheurdt besonders teurer. In Kalkar lebt es sich vergleichsweise günstig.

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Foto: dpa-tmn/Zacharie Scheurer

Wohnunsgssuchende mit nur geringem Budget hatten es im vergangenen Jahr im Kreis Kleve schwer, eine Wohnung zu finden. Laut dem aktuellen Wohnungsmarktreport des Immobilienunternehmens LEG gab es nur in zwei von insgesamt 20 Postleitzahlengebieten preiswerte Wohnungsangebote unter vier Euro pro Quadratmeter. Und der Trend geht zu immer höheren Mieten: Die Preise für angebotene Wohnungen sind im Kreis Kleve zwischen März 2010 und März 2011 um 1,3 Prozent auf 5,42 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter und Monat gestiegen. Damit erreicht der Kreis Kleve unter allen 54 kreisfreien Städten und Landkreisen in Nordrhein-Westfalen die Top Ten der Standorte mit den höchsten Mietpreissteigerungen.

Die teuersten Angebote

Die höchsten Preise wurden im Schnitt mit 5,63 Euro beziehungsweise 5,58 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter und Monat in Rheurdt und Wachtendonk verlangt. Zumindest die Wachtendonker können die vergleichsweise hohen Mieten durch eine hohe Haushaltskaufkraft ausgleichen, die laut der Studie mit 4222 Euro pro Monat kreisweit am höchsten ist und auch deutlich über dem NRW-Durchschnitt von 3463 Euro liegt. Auch sind die Wohnungen in Wachtendonk mit durchschnittlich 74,3 Quadratmeter etwas kleiner als in den anderen Wohnungsmärkten des Kreises. Mit 15,1 Prozent müssen die Mieter dort kreisweit den geringsten Anteil ihres Haushaltsbudgets für die Warmmiete aufbringen.

Die günstigsten Wohnungen des Kreises Kleve finden Mieter in Kalkar und Weeze. Dort liegen die Quadratmeterpreise für einfache Wohnungen pro Monat mit 3,90 Euro beziehungsweise 3,80 Euro noch unter der Vier-Euro-Grenze. Auch die Durchschnittsmiete liegt mit 5,06 Euro beziehungsweise fünf Euro deutlich unter dem Kreisdurchschnitt von 5,42 Euro. Wer möchte, kann in Weeze aber auch so teuer wie nirgendwo sonst im Kreisgebiet wohnen: Die angebotene Kaltmiete für das obere Marktsegment lag bei durchschnittlich 9,49 Euro pro Quadratmeter und Monat.

Gute Zukunft

Die Statistiker der LEG bescheinigen dem Kreis Kleve positive Zukunftsaussichten. So erreiche die Arbeitslosenquote mit sechs Prozent den achtniedrigsten Wert unter allen 54 kreisfreien Städten und Landkreisen in NRW. Die für den Wohnungsmarkt bedeutende Haushaltszahl wird sich zwischen 2009 und 2020 laut Statistischem Bundesamt um neun Prozent erhöhen.

Das ist der landesweit zweithöchste prognostizierte Wert. Davor liegt nur noch der Rhein-Sieg-Kreis mit plus 9,4 Prozent. "Die Nachfrage nach Wohnungen wird unter diesen Rahmenbedingungen weiterhin hoch bleiben", heißt es im LEG-Wohnungsmarktreport. Das bedeutet wohl auch, dass sich Mieter weiterhin auf steigende Kosten einstellen müssen.

(RP/jul)
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