Vertuschungsvorwürfe in Missbrauchsfall Kölner Kardinal Woelki weist Rücktrittsforderungen zurück

Düsseldorf · Der Kölner Erzbischof soll 2015 einen schweren Fall von sexuellem Kindesmissbrauch pflichtwidrig weder verfolgt noch Rom gemeldet haben. Der inzwischen verstorbene Beschuldigte war Priester in Düsseldorf und mit Woelki eng vertraut.

 Kardinal Rainer Maria Woelki.

Kardinal Rainer Maria Woelki.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Das Kölner Erzbistum erlebt eine seiner schwersten Krisen. Nachdem bekannt wurde, dass Kardinal Rainer Maria Woelki 2015 einen schweren Fall sexuellen Kindesmissbrauchs durch einen Düsseldorfer Priester auch nach Sichtung der Personalunterlagen pflichtwidrig nicht an den Vatikan weitergeleitet haben soll, hält der Kirchenrechtler Thomas Schüller einen Rücktritt Woelkis für unausweichlich. „Der Fall und die systematische Vertuschung ist eine beispiellose Katastrophe und eine schwerwiegende Krise für das Erzbistum Köln. So etwas habe ich bisher noch nicht erlebt, dass eine Diözese vom Kopf her so führungslos, so überfordert und gleichzeitig so infam ist im Umgang mit dem sexuellen Missbrauch durch Priester“, so Schüller im Gespräch mit unserer Redaktion.