Spenden, Aktionen, Kontaktdaten Wie man den Opfern der Flut jetzt helfen kann

Düsseldorf · Düsseldorfer Bäcker verkaufen „Flutbrote“, Fußballfans sammeln Werkzeug, die Landesregierung hat ein Spendenkonto eingerichtet. Welche Hilfe brauchen Betroffene und wo kann man spenden? Eine Übersicht.

  Zahlreiche Häuser hat das Hochwasser komplett zerstört oder stark beschädigt.

 Zahlreiche Häuser hat das Hochwasser komplett zerstört oder stark beschädigt.

Foto: dpa/Julia Cebella

Die Spendenbereitschaft nach der Flutkatastrophe ist ungebrochen groß, doch auch der Schaden ist immens. Zahlreiche Hilfsorganisationen und lokale Akteure rufen weiter auf, für die Betroffenen zu spenden. Wie hilft man am besten, wohin schickt man die Spenden? Eine Übersicht.

Sachspenden Viele Lager für Kleidung und Lebensmittel sind bereits gut gefüllt. Die Kreise Euskirchen und Rhein-Erft hatten am Wochenende gebeten, von möglichen Sachspenden abzusehen. „Die Räume sind begrenzt, momentan reicht das, was da ist“, sagte ein Sprecher des Rhein-Erft-Kreises. Einzelne Städte nehmen jedoch weiter Sachspenden an. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat auf seiner Homepage die Kreise aufgelistet, die Spenden annehmen oder Unterstützung, etwa bei Aufräumarbeiten, suchen. In der Übersicht wird auch einzeln die Frage beantwortet, ob Sachspenden noch angenommen werden. Wichtig ist dabei, die Annahmestellen im Voraus zu kontaktieren – nur so kann sichergestellt werden, dass man etwas spendet, was die Betroffenen wirklich brauchen.

Geldspenden Nach wie vor gefragt ist finanzielle Unterstützung für die Opfer der Katastrophe. Viele von ihnen haben ihre Wohnungen, Autos oder Wertgegenstände in der Flut verloren. Eine zentrale Anlaufstelle für NRW ist die Aktion „NRW hilft“, die von der Landesregierung ins Leben gerufen wurde. Ziel der Aktion ist es, die Spenden in NRW an einer zentralen Stelle zusammenzuführen. Koordiniert wird „NRW hilft“ vom Deutschen Roten Kreuz (DRK). Beteiligt sind mehrere Hilfsorganisationen und Wohlfahrtsverbände, darunter die Johanniter Unfallhife, die DLRG Westfalen (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft), die Diakonie Rheinland Westfalen Lippe und der Caritasverband für das Erzbistum Köln.

  • Das Spendenkonto der Aktion ist so zu erreichen: Empfänger: NRW hilft, IBAN: DE05 3702 0500 0005 0905 05 (Bank für Sozialwirtschaft).
  • Auch der Verein „Aktion Deutschland hilft“ nimmt als Bündnis deutscher Hilfsorganisationen Spenden entgegen: Stichwort „Hochwasser Deutschland", IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30 (Bank für Sozialwirtschaft).
  • Der Solidaritätsfonds der Feuerwehren in NRW hat ein Sonderkonto für in Not geratene Feuerwehrangehörige eingerichtet. Die Bankverbindung lautet: Solidaritätsfonds der Feuerwehren in NRW e. V. – Spendenkonto Hochwasserhilfe Kreissparkasse Düsseldorf BIC: WELADED1KSD IBAN: DE56 3015 0200 0002 1615 37

Lokale Aktionen In vielen Städten kann man vor Ort unterstützen, ob mit Geld-, Sachspendenden oder Sonstigem. Ein Überblick aus den einzelnen Orten:

  • In vielen Bäckereien in der Region kann man „Flutbrote“ kaufen. Für jedes verkaufte Brot spenden die Bäcker jeweils einen Euro für ihre der Flutkatastrophe betroffenen Kollegen aus dem Bäckerhandwerk. Die Aktion ging auf den Düsseldorfer Bäcker Thomas Puppe zurück, nun wird sie bundesweit ausgeweitet. Wer will, kann an den Karl-Grüßer-Unterstützungsverein auch direkt spenden, um betroffenen Bäckern zu helfen: IBAN: DE80 3806 0186 5602 7720 22, BIC:GENODED1BRS, Bank: Volksbank Bonn Rhein-Sieg, Stichwort: Bäcker helfen Bäckern – Flutkatastrophe 2021.
  • Die Bürgerstiftung Düsseldorf will Düsseldorferinnen und Düsseldorfern helfen, die durch die Hochwasserkatastrophe in Not geraten sind. 50.000 Euro werden für soziale Härtefälle umgehend bereitgestellt. Auch die Kostenübernahme bei Hotelübernachtungen, die wegen der Überschwemmung der eigenen Wohnung notwendig wurden, ist möglich. Die Bürgerstiftung Düsseldorf ist dankbar für Spenden: DE06 3005 0110 1006 9867 88, Stichwort Hochwasser. Schon bei Sturm Ela hat die Bürgerstiftung unbürokratisch geholfen.
  • Der Schützenverein St. Josef Bruderschaft Schelsen sammelt Geldspenden für Ahrweiler. Überwiesen werden können die Spenden auf folgendes Konto: St. Josef Schützenbruderschaft 1899 e.V., IBAN: DE48 3106 0181 5050 0530 18, Verwendungszweck: Ahrweiler.
  • Die Initiative „Nordkurve Aktiv“, organisiert von Fans des Fußballklubs Borussia Mönchengladbach, sammelt sowohl Sach- als auch Geldspenden. Am Dienstag sollen vor allem noch Werkzeug und Geräte gespendet werden  – insbesondere Schaufeln, Hacken, Besen, Spaten, Schubkarren, Handschuhe und Stromgeneratoren. Das übrige Material sei bereits im ausreichenden Mengen verfügbar. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Geldspenden anzubringen an Nordkurve Aktiv, IBAN DE94 2802 0050 8215 3503 00, BIC OLBODEH2XXX, Verwendungszweck: Hochwasser-Unterstützung.

Keine Ortsbesuche Was in der aktuellen Lage nicht hilft, sind Besuche an stark betroffenen Orten. „Fahren Sie nicht auf eigene Faust in die betroffenen Gebiete, um zu helfen!“, warnt das BBK. Die Gefahr, dass sich noch mehr Menschen in Gefahr bringen, ist groß. „Halten Sie sich von fließenden Gewässern fern, Treibgut ist oft schlecht zu erkennen. Und auch wo es stellenweise wieder trocken scheint, ist die Lage nach wie vor gefährlich“, warnt Frank Zantis von der DLRG Nordrhein.

Vorsicht vor Betrügern Kriminelle versuchen nach Angaben mehrerer Polizeibehörden, die Hochwasserkatastrophe auszunutzen. Die Polizei Köln sucht nach mutmaßlichen Betrügern – diese haben nach Angeben der Polizei das Foto einer durch das Hochwasser zerstörten Wohnung kopiert und um Spenden gebeten. Betrüger verkaufen auch in gefälschten Online-Shops etwa Bautrockner oder bieten Reparaturen an. Nach der Zahlung bekommen die Betroffenen aber keine Hilfe oder Geräte, sondern verlieren nur ihr Geld. Die Polizei rät, sich vor einer Spende zu vergewissern, ob die Aktion vertrauenswürdig ist.

(vima/capf/dpa)
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