Zweitgrößte Höhle in NRW Erkundungen im „Windloch“ ruhen bis April 2020

Engelskirchen · Ein halbes Jahr nach der Entdeckung einer neuen Höhle im Bergischen Land haben die Forscher Gänge von mehr als sechs Kilometern vermessen. Damit könnte das „Windloch“ der bislang größten NRW-Höhle, der Atta-Höhle, den Rang ablaufen.

Engelskirchen: Forscher entdecken spektakuläre Höhle in NRW
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Forscher entdecken spektakuläre Höhle in NRW

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Foto: AK Kluterthöhle

Das sogenannte Windloch bei Engelskirchen im Bergischen Land ist inzwischen die zweitgrößte Höhle in Nordrhein-Westfalen. Ob es sogar die größte ist, wird sich im kommenden Jahr zeigen: Wegen der Fledermaus-Schutzzeit dürfen die Forscher die kürzlich entdeckte Höhle erst im April weitererkunden. „Es gibt dort sehr viele Fledermäuse“, sagte Höhlenforscher Stefan Voigt der Deutschen Presse-Agentur. Solche Fledermaus-Quartiere dürfen laut Bundesnaturschutzgesetz von Anfang Oktober bis Ende März nicht betreten werden, um die Tiere nicht beim Winterschlaf zu stören.

Zuletzt hätten die Mitglieder des Arbeitskreises Kluterthöhle (AKKH) Gänge mit einer Gesamtlänge von 6400 Metern vermessen, sagte der AKKH-Vorsitzende Voigt. Damit habe das „Windloch“ die Kluterthöhle bei Ennepetal überholt und liege in der Rangfolge der NRW-Höhlen nun auf Platz zwei hinter der 6670 Meter langen Atta-Höhle im Sauerland. „Ich bin sicher, dass das "Windloch" größer ist“, sagte Voigt. Bislang sei noch keines der drei Vermessungsteams an ein Ende gestoßen.

Dass die Gänge bisher frei von Hindernissen sind und die Höhle innerhalb eines halben Jahres kilometerweit erschlossen werden konnte, sei zumindest deutschlandweit einmalig, sagte Voigt. Um das „Windloch“ vor Eindringlingen zu schützen, sei der Eingang verschlossen und mit Videokameras und einer Alarmanlage gesichert worden.

(siev/dpa)
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