Stammsitz in Paderborn Geldautomatenhersteller Wincor Nixdorf baut 500 Stellen ab

Düsseldorf/Paderborn · Für den Arbeitsmarkt in Ostwestfalen sind die Folgen gravierend. Der Geldautomatenhersteller Wincor Nixdorf reagiert auf die flaue Nachfrage am Bankenmarkt und will an seinem Stammsitz in Paderborn hunderte Arbeitsplätze abbauen.

Wincor Nixdorf baut im Rahmen seines Sparprogramms auch mehrere hundert Stellen am Stammsitz in Paderborn ab. "Ein Großteil" der 500 Stellen, die in Deutschland bis September 2018 gestrichen werden sollen, entfielen auf Paderborn, sagte Finanzchef Jürgen Wunram der Deutschen Presse-Agentur am Montag am Rand der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens in Düsseldorf.

Dazu liefen bereits Gespräche mit dem Betriebsrat. "Wir versuchen, so viele Stellen wie möglich sozialverträglich abzubauen." Betriebsbedingte Kündigungen seien aber nicht ausgeschlossen. Das Unternehmen beschäftigt am Stammsitz knapp 2000 Menschen.

Das Sparprogramm umfasst weltweit insgesamt 1100 Jobs. Gleichzeitig soll es auch Neueinstellungen geben; dies aber in Europa eher in neuen Dienstleistungscentern in Tschechien und Polen. In Paderborn sind neben der Zentrale auch größere Fertigungskapazitäten angesiedelt. Wincor Nixdorf baut sein Angebot von der rückläufigen Gerätefertigung hin zu Software- und Dienstleistungsangeboten um.

Das Paderborner MDax-Unternehmen mit weltweit noch rund 9100 Beschäftigten verhandelt derzeit mit dem US-Konkurrenten Diebold über einen Zusammenschluss. Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr brach der Überschuss um 92 Prozent auf acht Millionen Euro ein, wie das im MDax notierte Unternehmen mitteilte. Grund sind die anhaltende Geschäftsflaute unter anderem in Russland und China und die Kosten für ein neues Sparprogramm. Die Dividende soll nun ausfallen. Das Paderborner Unternehmen leidet seit Jahren unter der schwachen Nachfrage am Markt als Folge der Bankenkrise und einem hohen Preisdruck.

(rl/lnw)
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