Heimisch geworden Wildkatzen im Aachener Stadtwald beobachtet

Aachen · Im Sommer hatte der BUND im Aachener Stadtwahl Kameras platziert, um die Population der Wildkatzen besser einschätzen zu können. Die Tiere seien sehr scheu und sensibel.

 Eine Wildkatze (Felis silvestris) klettert im Wildkatzengehege vom NABU Niedersachsen im Harz. (Archivfoto)

Eine Wildkatze (Felis silvestris) klettert im Wildkatzengehege vom NABU Niedersachsen im Harz. (Archivfoto)

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Wildkatzen sind offenbar im Aachener Stadtwald heimisch geworden. Nach einem ersten Nachweis einer größeren Besiedelung durch Wildkatzen in diesem Gebiet im Jahr 2016 seien nach einer Beobachtungspause nun wieder Tiere von Wildtierkameras eingefangen worden, teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) am Mittwoch in Düsseldorf mit.

Diesen Sommer platzierte der BUND in NRW nach eigenen Angaben mehrere Wildtierkameras im Wald. Gemeinsam mit Revierförstern des Gemeindeforstamtes Aachen seien die Kameras regelmäßig kontrolliert worden, hieß es. Das Vorhaben wird noch mehrere Monate fortgeführt, um den Status der kleinen Wildkatzenpopulation besser einschätzen zu können. „Wir wollen wissen, wie viele Wildkatzen in etwa in diesen Wäldern leben und ob diese auch Nachwuchs haben“, erläuterte Christine Thiel-Bender, Referentin Artenschutz des BUND in NRW. Denn nur wenn es Jungtiere gebe, fühlten sich die Wildkatzen richtig wohl und blieben auch im Aachener Wald.

Wildkatzen sind nach BUND-Angaben scheue und sensible Waldbewohner. Daher sei es wichtig, ihren Lebensraum so wenig wie möglich zu stören. Spaziergänger sollten die Wege nicht verlassen und den Tieren Nachtruhe gewähren, bitten die Umweltschützer. Ebenso wichtig sei es, in der Zeit von April bis September keine jungen Katzen aus dem Wald mitzunehmen. Denn Wildkatzenjunge sterben in menschlicher Obhut schnell aufgrund von Stress, wie die Organisation betonte. Das Fell junger Wildkatzen ist in den ersten Lebensmonaten noch deutlich getigert und erhöht die Verwechslungsgefahr mit Hauskatzen.

NRW beherbergt den Angaben nach etwa zehn Prozent der deutschlandweit vorkommenden 5.000 bis 8.000 Wildkatzen. Sie sind auf ein durchgängiges Netzwerk von Wäldern angewiesen.

(chal/epd)
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