Kältebusse, Bahnhofsmission und Vereine in NRW Hier finden Menschen ohne festen Wohnsitz bei Kälte Hilfe

Düsseldorf · Mit sinkenden Temperaturen wird es für Menschen ohne festen Wohnsitz immer gefährlicher, die Nacht im Freien zu verbringen. Die sozialen Einrichtungen und Kirchen haben für Obdachlose bei Kälte einige Angebote.

Die Gefahr für Obdachlose, im Freien zu erfrieren, ist derzeit auch in NRW hoch.

Die Gefahr für Obdachlose, im Freien zu erfrieren, ist derzeit auch in NRW hoch.

Foto: dpa, pst ink

Es wird frostig in NRW. Tagsüber pendeln sich die Temperaturen um den Gefrierpunkt ein, nachts fallen sie teils auf Minusgrade. Menschen, die auf der Straße leben, brauchen bei diesem Wetter ganz besonders einen warmen Platz zum Schlafen. Welche Angebote es für Wohnungslose in der Region gibt und wie Sie sie am besten unterstützen können, lesen Sie hier.

Düsseldorf Vor allem in der kalten Jahreszeit kümmert sich der Gutenacht-Bus um wohnungslose Menschen, um sie vor dem Kältetod zu bewahren. Besonders benötigen die Helfer Kleidung für Herren, wie lange Hosen, Pullover und gute erhaltene Schuhe sowie Isomatten, Decken, Socken und Hygieneartikel. Ganz wichtig sind auch Schlafsäcke. Der Gutenacht-Bus finanziert sich ausschließlich über private Spenden. Sachspenden können in der Schirmerstraße 27 abgegeben werden. Öffnungszeiten und weitere Infos gibt es unter www.gutenachtbus.org.

Auch die Diakonie in Düsseldorf bietet verschiedene Unterkünfte an, genau wie die Franzfreunde.

Essen Das Deutsche Rote Kreuz in Essen bietet unter der Rufnummer 0201/22 22 22 eine 24-Stunden-Hotline. Hier können Obdachlose anrufen, die die Kältehilfe in Anspruch nehmen möchten. Auch besorgte Passanten können sich hier melden, wenn Sie einen frierenden Obdachlosen entdecken. Im Westviertel in der Lichtstraße 1 stehen beheizbare Zelte mit Schlafplätzen und Duschmöglichkeiten für Männer zur Verfügung. Auch warme Mahlzeiten werden ausgegeben. Frauen finden in der Grimbergstraße 22 in Essen-Kray ein entsprechendes Angebot. Wenn die Menschen, die das Angebot annehmen wollen, einen tierischen Begleiter haben, ist dieser ebenfalls willkommen.

Düsseldorfer Obdachlose und ihre Hunde - Fotos von Leo Gesess
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Echte Liebe: Obdachlose und ihre Hunde

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Foto: Leo Gesess

Bochum Die Kältehilfe der Johanniter in Bochum hat auch Kältebusse im Einsatz, es werden heiße Getränke, warme Mahlzeiten, Decken, Schlafsäcke und Kleidung verteilt. Unter 0234/89372-0 sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zu erreichen.

Duisburg Der Verein „Gemeinsam gegen Kälte Duisburg e.V.“ versorgt Menschen, die auf Hilfsangebote angewiesen sind, aus dem Betreuungsmobil heraus mit warmen Getränken, Kleidung und anderen notwendigen Dingen. Die Nummer 0203/3468084 ist von Montag bis Donnerstag zwischen 8 und 14 Uhr zu erreichen.

Auch die Bahnhofsmission am Duisburger Hauptbahnhof ist eine Anlaufstelle - zwischen 12 und 13 Uhr verteilen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort Mahlzeiten, heiße Getränke und Lebensmittel.

Wer in Duisburg Obdachlosen in Not helfen will, kann sich zudem an die Fachstelle für Wohnungsnotfälle wenden. Diese ist unter der Telefonnummer 0203/2838885 oder -8870 zu erreichen.

Mönchengladbach Neben Übernachtungsunterkünften für Männer in der Jenaer Straße und für Frauen im Luisenthal gibt es auch vier Tagesaufenthalte. Einer befindet sich im Kostenpflichtiger Inhalt Café Pflaster an der Kapuzinerstraße 44. Dort können Menschen ohne festen Wohnsitz eine heiße Dusche nehmen, etwas zu Essen bekommen sowie wärmere Kleidung anziehen. Dank treuer Spender gibt es in den Tagestreffs auch Schals, Mützen und warme Unterwäsche für sie. Zudem stehen Pflegeräume für die medizinische Versorgung bereit.

"Wir für MG - Obdachlosenhilfe Mönchengladbach e.V. " - der Verein kümmert sich um Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind und unterstützt das Bruno-Lelieveld-Haus. An die sieben Touren im Monat fährt der Bus der Organisation und verteilt Lebensmittel, warme Kleidung und Hygieneartikel. Wer spenden oder mithelfen möchte, kann sich bei den Verantwortlichen melden.

Köln Die Stadt Köln stockt das Angebot in den Notunterkünften im Winter auf - in der Ostmerheimer Straße gibt es dann sowohl die Möglichkeit der Übernachtung als auch die des Tagesaufenthaltes. Mitarbeitende des Ordnungsamts machen in frostigen Nächten sogenannte Kältegänge durch die Stadt. Sie halten Ausschau nach Menschen, die sich auf ihren Schlafstätten aufhalten, und machen sie auf die Hilfsangebote der Stadt aufmerksam. Das Winterhilfetelefon der Stadt Köln in Kooperation mit dem Sozialdienst Katholischer Männer e. V. ist unter 0221/56097310 zu erreichen. Die Hotline ist rund um die Uhr besetzt.

Der Kältebus der „Freunde der Kölner Straßen und deren Bewohnern“ ist regelmäßig in der Stadt unterwegs, um Unterstützung zu leisten. Unter 0176/24071312 sind die Helferinnen und Helfer zu erreichen.

Der Kölner Tierschutzverein bietet auch Platz für die tierischen Begleiter - über Nacht werden die Hunde dort versorgt und können morgens wieder abgeholt werden.

Auf vielen Bahnhöfen in Nordrhein-Westfalen bleiben im Winter Gleisaufgänge und Bahnsteige geöffnet, damit auch hier Menschen ohne festen Wohnsitz geschützt übernachten können.

In ganz NRW und bundesweit gibt es zudem Anlaufstellen, Hilfsangebote und Kältebusse – wer einen Menschen auf der Straße sieht, der augenscheinlich keinen Platz hat, wo er sicher und warm die Nacht verbringen kann, findet unter diesen Nummern Hilfe.

Grundsätzlich gilt: Wer einen Menschen stark unterkühlt oder in Gefahr findet, ruft direkt die 112.

Dieser Artikel ist 2022 zum ersten Mal erschienen, da die Hilfsangebote weiterhin aktuell sind, bieten wir ihn erneut an.

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