Region Wurst als krebserregend eingestuft: Das sagen Metzger in der Region
Die Internationale Krebsforschungsagentur WHO hat den Verzehr von verarbeitetem Fleisch als krebserregend eingestuft. Darunter fallen sowohl Würstchen, als auch eingelegte Fleischware oder Schinken. Wir haben Metzger in der Region gefragt, was das für sie und ihre Kunden bedeutet.
Peter Inhoven, der die traditionsreiche Metzgerei Inhoven an der Werstener Dorfstraße 86 in Düsseldorf in der dritten Generation führt, rät seinen Kunden: "Fleisch und Wurst in Maßen essen, dabei auf handwerliche gute Produkte achten"
Josef Baumann, Inhaber der Fleischerei Baumanns in Mönchengladbach, sieht die Meldung um den krebserregenden Fleischkonsum gelassen: "Es ist ja nichts Neues, dass ein übermäßiger Konsum von gewissen Lebensmitteln gefährlich sein kann. Es ist ja auch bereits seit längerem bekannt, dass wenn beim Grillen Fett vom Fleisch auf die Holzkohle tropft, dies gefährlich sein kann", sagt Baumanns.
"Das Wichtigste ist es, übermäßigen Konsum zu vermeiden", sagt Robert Rosenstock, der eine Metzgerei in Leverkusen Opladen betreibt. "Wir raten unseren Kunden, auf Qualität zu achten, statt Fleisch in Massen zu essen. Bei der Produktion haben wir kleinen Betriebe schon vor Jahren reagiert und den Nitritgehalt um 50 Prozent reduziert. Wir achten darauf, dass unsere Ware nicht beeinflusst wird."
Innungsobermeister Willi Schillings, Betreiber von Metzgerei-Geschäfte in Korschenbroich und Grevenbroich hält die Einschätzung der WHO-Experten für überspitzt. "Nichts wird in Deutschland so genau kontrolliert wie Fleisch. Der Anteil von Nitrin in Pökelfleischmischungen ist viel zu gering, um eine Gefahr für Menschen darzustellen. Zudem ist gesetzlich vorgeschrieben, wie die Mischungen sich zusammenstzen. Ich glaube nicht, dass der Gesetzgeber uns Gefahren aussetzt. Natürlich gilt, es einige Dinge zu beachten. Zum Beispiel sollte man Pökelfleisch auf gar keinen Fall grillen", sagt Schillings.
Wolfgang Büssing von der gleichnamigen Fleischerei aus Neuss will das Urteil der WHO-Experten nicht überwerten. "Es handelt sich um eine Beobachtungs- und nicht um eine klinische Studie. Die stufen das Risiko nämlich sehr viel geringer ein. Grundsätzlich gilt für Fleisch das Gleiche wie für viele andre Nahrungsmittel: So lange man es in Maßen geniesst, droht keine Gefahr."
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