Preise gestiegen So teuer sind WG-Zimmer in NRW

Der Wohnungsmarkt in Nordrhein-Westfalen ist auch für Studierende teurer geworden. Dabei sind vor allem die großen NRW-Städte trotzdem unterschiedlich teuer. Wo Studierende besonders tief in die Tasche greifen müssen.

Ein Student in seinem WG-Zimmer (Archivbild).

Ein Student in seinem WG-Zimmer (Archivbild).

Foto: dpa/Eman Helal

Der Wohnungsmarkt in Nordrhein-Westfalen ist auch für Studierende teurer geworden. Für ein WG-Zimmer in Düsseldorf müssen Studierende in diesem Jahr durchschnittlich 515 Euro ausgeben (2022: 460 Euro), in Köln kostet ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft im Schnitt 550 Euro (2022: 475 Euro). Das geht aus einer Studie des Moses Mendelssohn Instituts (MMI) in Kooperation mit dem Immobilienportal WG-gesucht.de hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Im bundesweiten Vergleich von insgesamt 94 Universitätsstädten liegt Köln damit auf dem fünften Platz. Teurer ist ein WG-Zimmer nur in München (720 Euro), Berlin (640 Euro), Frankfurt am Main (580 Euro) und Hamburg (570 Euro). Im Durchschnitt kostet ein WG-Zimmer in einer deutschen Universitätsstadt vor dem Start ins Sommersemester 458 Euro. Das sind 23 Euro mehr als noch zu Beginn des Wintersemesters vor einem halben Jahr.

Besonders betroffen seien Studierende, die BAföG erhalten, teilte das MMI weiter mit. Die BAföG-Wohnkostenpauschale von 360 Euro reiche in 68 der untersuchten Städte nicht für ein durchschnittliches Zimmer. „In immer mehr Städten braucht es mittlerweile das volle Gehalt eines Minijobs, 520 Euro, um die Wohnkosten zu tragen“, sagte MMI-Direktor Stefan Brauckmann. „Die kürzlich mit hohem bürokratischem Aufwand gewährte 200 Euro Energiekosten-Pauschale hat daher bei vielen Studierenden nur einen sehr kurzfristigen Effekt.“

Auch in anderen nordrhein-westfälischen Städten sind die Preise für WG-Zimmer im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. In Bonn etwa zahlen Studierende für ein WG-Zimmer nun 500 Euro (2022: 430 Euro), in Essen 386 Euro (2022: 340 Euro) und in Mönchengladbach 350 Euro (2022: 302,50 Euro).

Preise für Eigentum gesunken

Derweil sind im Vergleich die Preise für Eigentum in ganz Deutschland gesinken. Der Zinsanstieg und die hohe Inflation haben dem langen Immobilienboom ein jähes Ende gesetzt. Im Schlussquartal 2022 verbilligten sich Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser so stark wie seit 16 Jahren nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Experten erwarten, dass sich der Preisrückgang dieses Jahr fortsetzt.

Wohnimmobilien verbilligten sich laut Bundesamt im vierten Quartal durchschnittlich um 3,6 Prozent zum Vorjahresquartal. Es war der erste Preisrückgang binnen Jahresfrist seit Ende 2010. Stärker seien die Preise zuletzt im ersten Quartal 2007 gesunken mit minus 3,8 Prozent gemessen am ersten Quartal 2006, schrieben die Statistiker. „Ausschlaggebend für den Rückgang der Kaufpreise dürfte eine gesunkene Nachfrage infolge gestiegener Finanzierungskosten und der anhaltend hohen Inflation sein.“ Gegenüber dem dritten Quartal 2022 war der Preisrückgang zum Jahresende mit minus 5,0 Prozent noch deutlicher - das war mehr als von Fachleuten erwartet.

(dpa)
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