Wintereinbruch in NRW Schnee und Glätte auch am Wochenende - Verkehrschaos in Aachen

Update | Essen · Das Wochenende in NRW wird kalt - und teilweise glatt. Im Bergland kann es zu Dauerfrost kommen, es bleibt bewölkt und wechselhaft. Am Freitag sorgt der Schnee in der Region Aachen für massive Verkehrsprobleme. Die Aussichten.

Schnee NRW: Unfälle und Großeinsatz für Winterdienste
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Schneefall in NRW sorgt für Verkehrschaos

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Foto: dpa/Markus Klümper

Auch am Freitag hat es in Teilen von NRW geschneit - und an manchen Orten für Verkehrsprobleme gesorgt. In der Region Aachen schneite es seit dem Vormittag. Der Öffentliche Nahverkehr musste eingestellt werden: Die Aseag meldete am späten Nachmittag, dass es vermutlich noch Stunden dauern wird, bis wieder Busse fahren. Auch Rurtalbus fuhr nicht. Rund um Aachen herrschte Stau auf vielen Strecken, querstehende Fahrzeuge blockierten die Fahrbahnen. Es gab zahlreiche Unfälle, wie die Stadt Aachen bei Facebook berichtet.

Auch zum Wochenende müssen sich die Menschen in NRW weiter auf frostige Temperaturen und Schneeschauer einstellen. Am Freitag liegen die Höchstwerte tagsüber bei ein bis vier Grad, auf dem Kahlen Asten werden maximal minus drei Grad erreicht, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Morgen in Essen mitteilte. Von Westen her werden ab Mittag neue Schneeschauer mit Glättegefahr erwartet, die bis zum Abend über das Rheinland in Richtung Süden ziehen. Im Bergland können bis zu fünf Zentimeter Neuschnee fallen, in der Eifel sind bis zu zehn Zentimeter möglich. In der Nacht zu Samstag sinken die Temperaturen auf minus zwei bis minus sieben Grad. Der Wetterdienst warnt vor Glättegefahr durch Schnee und überfrierende Nässe.

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Foto: ADAC

Für Samstag erwarten die DWD-Meteorologen dichte Wolken, dazu soll es meist trocken bleiben. Am Sonntag ziehen von Osten her zeitweise neue Schneeschauer auf. Die Temperaturen erreichen an beiden Tagen null bis drei Grad, im Bergland herrscht Dauerfrost mit Werten zwischen minus vier und null Grad. „Der Winter bleibt erst einmal, auch Anfang nächster Woche noch“, so der Meteorologe vom DWD.

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Der vergleichsweise kleine Wintereinbruch hatte Nordrhein-Westfalen am Donnerstag (19. Januar) ausgerechnet im Berufsverkehr getroffen und den Verkehr am Morgen teilweise lahmgelegt. Zwar fielen nur wenige Zentimeter Schnee, aber die reichten aus, um den Verkehr auf einigen Autobahnen und Landstraßen lahmzulegen. Lastwagen stellten sich quer, Pendler standen in langen Staus, in einigen Städten wurde der Busverkehr vorübergehend eingestellt. Es gab hunderte Verkehrsunfälle, dabei wurden auch einige Menschen verletzt.

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Foto: Stephan Büllesbach

Der Schneefall war nicht einmal besonders stark, aber er setzte in vielen Regionen ausgerechnet in der Zeit ein, als sich viele Menschen auf den Weg zur Arbeit machten. Besonders betroffen war ein Streifen von Bergisch Gladbach über Wuppertal und Essen bis ins nördliche Ruhrgebiet.

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Winterdienste waren seit der Nacht unterwegs. „Alle Fahrzeuge unserer Autobahnmeistereien sind im Einsatz“, schrieb die Autobahn-Gesellschaft in Westfalen auf Twitter. Trotzdem brauchten Autofahrer Geduld. „Fahrt vorsichtig - wir arbeiten so schnell wir können!“, schrieben die Wirtschaftsbetriebe Duisburg.

Laut dem WDR-Verkehrsstudio gab es auf den Autobahnen im Land in der Spitze 250 Kilometer Stau. In Wuppertal stoppten die Stadtwerke vorsichtshalber für mehrere Stunden den gesamten Busverkehr. In der Stadt mit ihren hohen Bergen und starken Steigungen haben Busse bei Glätte oft Probleme. Auch in anderen Städten fuhr der ÖPNV nur eingeschränkt.

Die A46 in Richtung Wuppertal war zwischen Haan-Ost und Sonnborner Kreuz für einige Stunden gesperrt. Die Fahrbahn war vereist und musste gestreut werden. Am Mittag wurde die Strecke wieder freigegeben.

Im Sauerland und im Bergischen Land fuhren sich Lastwagen an den Steigungen fest, einige stellen sich quer und blockierten so die Straße. In Kierspe im Märkischen Kreis rutsche ein Lastwagen auf einer schneebedeckten Straße in zwei Autos. Ein Mensch wurde dabei leicht verletzt, die Bundesstraße blieb für mehrere Stunden gesperrt.

In Herdecke an der Ruhr kam ein mit 14 Schülern besetzter Bus ins Rutschen und prallte schließlich in einem Ampelmast. Ein Auto konnte nicht mehr bremsen und fuhr hinten in den Bus. Die Jugendlichen seien alle unverletzt geblieben, der 61-jährige Busfahrer erlitt leichte Verletzungen, teilte die Polizei mit.

Auch in den kommenden Tagen rechnet der Deutsche Wetterdienst mit kaltem Winterwetter und Glättegefahr. In der Nacht auf Freitag könnte es insbesondere im Süden des Landes einzelne Schneeschauer geben. Auf einigen Strecken müssten Autofahrer mit gefrierender Nässe rechnen.

Die Duisburger Polizei appellierte an alle Autofahrer, sich genügend Zeit zum Scheibenkratzen zu nehmen. „Nur mit enteisten Scheiben hat man einen guten Durchblick“, schrieb die Behörde bei Twitter.

(toc/top/lils/dpa)
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