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Einzelne Schulen am Montag geschlossen Orkan bringt am Sonntag Böen bis Windstärke 12 nach NRW

Essen/Düsseldorf · Am Sonntag bringt ein Orkantief schweren Sturm nach Deutschland. In Nordrhein-Westfalen wird der Höhepunkt in der Nacht zu Montag erwartet. Die Vorhersage weckt Erinnerungen an den verheerenden Sturm Kyrill – diesen Vergleich scheut der Wetterdienst aber noch.

Stürme über NRW: Von Kyrill bis Ela - ein Überblick
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Schwere Stürme über NRW - die zerstörerischen Kräfte eines Orkans

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Foto: Bretz, Andreas (abr)

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor einem schweren Sturm ab Sonntag. „Das Sturmfeld eines Orkantiefs vor der Küste Norwegens erfasst ab Sonntag ganz Deutschland mit Höhepunkt in der Nacht zum Montag“, schrieb der DWD am Donnerstag im Kurznachrichtendienst Twitter. In Nordrhein-Westfalen wird der Höhepunkt zwischen Sonntagabend, 21 Uhr, und Montagmorgen, 6 Uhr, erwartet, wie DWD-Meteorologe Bernd Hussing in Essen auf Anfrage sagte.

„Wie stark das jetzt wird, ist noch ein bisschen unsicher.“ Die verschiedenen Modelle ergäben noch kein einheitliches Bild. Für die stärksten Böen werde derzeit mit den Windstärken 9 bis 12 gerechnet. „Das schwächste mögliche Modell geht von 70 bis 90 Stundenkilometern aus, das stärkste von 110 bis 130.“ Welche Region in NRW am stärksten betroffen sein wird, sei noch unklar. „Man kann meteorologisch nicht vorhersagen, wo die stärksten Böen auftreten. Gerade Wind ist schwer vorhersehbar: Da kann es innerhalb von nur 100 Metern schon große Unterschiede geben“, erklärt Hussing. Zum Vergleich: Beim verheerenden Orkan Kyrill im Januar 2007 wurde die stärkste Böe in tiefen Lagen in Düsseldorf mit 145 Stundenkilometern registriert. Das aktuelle Orkantief soll voraussichtlich den Namen „Sabine“ erhalten. Diese Grafik teilt der DWD zur Illustration auf seiner Facebook-Seite:

Am Sonntag wird der Wind laut Prognose bereits tagsüber immer weiter zunehmen. Schon am Nachmittag könnten Böen der Windstärke acht bis zehn möglich sein, sagt Hussing. Bereits ab Mittag soll es verbreitet Sturmböen geben, dabei bleibt es mit bis zu 15 Grad mild, in Hochlagen werden bis zu 8 Grad erwartet. Immer wieder soll es Schauer geben. Im Flachland fallen dabei insgesamt etwa 10 bis 15 Liter auf den Quadratmeter, im Bergland können es in Staulagen sogar bis zu 40 Liter werden.

In der neuen Woche ist es weiter windig, „aber nicht mehr so doll“, sagt Hussing. Immerhin: Böen mit den Windstärken 8 bis 10 seien weiterhin zu erwarten, auch orkanartige Böen seien vereinzelt noch möglich. Der Sturm werde kaltes Wetter mit sich bringen, vermutet der Meteorologe. „Am Montag wird so ein Tag sein, da werden die Höchstwerte morgens erwartet. Danach kühlt es ab.“ In den Tagen danach sehe es nach Aprilwetter aus: „Mit Regen, Graupelschauern und im Bergland Schnee.“ Wegen der angekündigten Auswirkungen des Sturms am Montag hat die Stadt dass die Schulen dann geschlossen bleiben. Der sichere Schulweg könne nicht garantiert werden, hieß es.

Windstärke zwölf würde bedeuten, „dass ziemlich verbreitet Schäden auftreten“, so Hussing. Es sei damit zu rechnen, dass Bäume und Straßenschilde umkippen, Dachziegel herunter gerissen werden und Bahn- und Straßenverkehr zum Erliegen kommen. „Da wird nicht mehr viel gehen“, so die Einschätzung des Wetterexperten. Auch am Montagmorgen müsse daher noch mit „starken Beeinträchtigungen“ gerechnet werden. „Wir rechnen schon damit, dass es schlimm wird.“ Einen Vergleich mit dem Orkan Kyrill scheut er aber. Das genaue Ausmaß könne man aktuell noch nicht vorhersagen. 2007 war Kyrill auch über NRW gezogen, in ganz Deutschland entstand ein Milliardenschaden und es starben 13 Menschen.

Bisher keine Zugausfälle angekündigt

Die Deutsche Bahn gab an, auf alle Wettereventualitäten gut vorbereitet zu sein. Ob es zu Zugausfällen kommen wird, konnte eine Sprecherin der Deutsche Bahn jedoch noch nicht sagen. Die Vorbereitungen für Sturmtief „Sabine“ würden jedoch „selbstverständlich auf Hochtouren“ laufen. So stünden Reparaturfahrzeuge bereit, auch das Personal würde vor allem in den Leitstellen verstärkt. „Techniker und Freiräumungskräfte sind im Stand-by-Modus, damit im Störungsfall der Zugverkehr so schnell wie möglich wieder weitergehen kann“, so die Deutsche Bahn.

Über die Austragung des Borussia-Derbys wird erst am Spieltag entschieden

Am Sonntag findet in Mönchengladbach wenige Stunden vor dem angekündigten Sturm eine Großveranstaltung statt: Im Borussia-Park erwartet die Mannschaft von Borussia Mönchengladbach ab 15.30 Uhr das Team des 1. FC Köln zum Rheinderby. Ob wegen des drohenden Sturmtiefs am Sonntag die Austragung des Fußball-Bundesligaspiels in Mönchengladbach gefährdet ist, kann jedoch erst am Spieltag geklärt werden, wie der Klub am Freitag mitteilte.

Vor dem 90. rheinischen Derby sind für Sonntag erhöhte Sicherheitsmaßnahmen mit einem Großaufgebot der Polizei geplant. Es gilt unter anderem ein zeitlich befristetes Glas- und Flaschenverbot. Zudem wird es an beiden Bahnhöfen umfangreiche Sperrungen geben. Der Borussia-Park ist mit 54.022 Zuschauern ausverkauft.

Mit Material von dpa.

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