Ungemütliches Wetter in NRW Warnung vor Sturmböen - Freitag droht Schnee im Rheinland

Düsseldorf · Am Dienstag ist es in NRW stürmisch. Für das gesamte Bundesland gibt es eine Warnmeldung des Deutschen Wetterdienstes. Eine wichtige Bahnstrecke in NRW war zeitweise gesperrt. Am Freitag kann es während des morgendlichen Berufsverkehrs im Rheinland schneien.

Ein Sturmtief von der Nordsee wird am Dienstag über NRW ziehen. Das bringt Regen und Windgeschwindigkeiten von rund 90 Stundenkilometern mit sich. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine Warnung herausgegeben. Durch den Sturm können Äste und Dachziegel herabstürzen. Die Warnung gilt bis Mittwoch, 3 Uhr.

„Für das Rheinland erwaten wir am Nachmittag Windgeschwindigkeiten von sieben bis acht“, sagt Malte Witt, Meteorologe beim DWD in Essen unserer Redaktion. Dann sei das Maximum aber auch erst einmal erreicht. „Die Nacht wird dann ganz entspannt.“ Die Schneefallgrenze werde am Abend auf rund 400 Meter fallen, aber auch im Flachland könne es zu einem leichten Schneeflaum kommen, so Witt.

Interessant für das Rheinland dürfte laut Witt dann der Freitagmorgen werden. „In der Nacht von Donnerstag auf Freitag deutet sich derzeit eine Warmfront an, die von Norden heranzieht. Dann wird es am Morgen mitten im Berufsverkehr anfangen zu schneien“, prognostiziert der Meteorologe.

Ein von Sturmböen umgewehter Baum hat am Dienstag vorübergehend die wichtige Bahnstrecke zwischen Bielefeld und Hannover blockiert. Etliche Fernzüge zwischen dem Ruhrgebiet und Berlin mussten über Osnabrück umgeleitet werden.

Zwischen Herford und Bielefeld, wo es zu dem Sturmschaden gekommen war, gab es einen Ersatzverkehr. Wie die Deutsche Bahn am Nachmittag mitteilte, wurde die Strecke nach der Reparatur des Schadens wieder freigegeben. Es kam zunächst aber weiter zu einigen Verspätungen.

Am wichtigen Drehkreuz Amsterdam Schiphol strich die niederländische Fluggesellschaft KLM vorsorglich etwa 160 Flüge, darunter auch Verbindungen nach Düsseldorf. Der Flughafen rechnet damit, dass die stürmischen Winde für Verspätungen und weitere Flugausfälle sorgen könnten.Die Deutsche Bahn schloss zunächst auch Auswirkungen des Sturmtiefs auf den Bahnverkehr nicht aus. Reisende sollten sich vorab informieren.

Der Dienstagvormittag beginnt mit Schauern und Sturmböen bis zu Windstärke 9 (80 km/h ). Vor allem in Schauernähe muss dann später mit schweren Sturmböen der Stärke 10 gerechnet werden, warnt der DWD. Das entspricht rund 90 Stundenkilometern. In Düsseldorf ist der Wildpark aus Sicherheitsgründen am Dienstag geschlossen worden. In Mettmann wurde der Friedhof Goethestraße nicht geöffnet. Wie die Stadt mitteilt, sind Sturmgeschwindigkeiten von bis zu 108 km/h gemeldet.

Mittwoch Schnee in NRW erwartet

Der dauerhafte Niederschlag wird am Dienstag anfangs nur in den höchsten Lagen des Sauerlands als Schnee herunterkommen, am Nachmittag wird die Schneegrenze auf 500 Meter absinken. In den östlichen Landesteilen kann es auch zu Gewittern mit Graupel kommen.

In der Nacht zum Mittwoch liegen die Temperaturen zwischen 3 und 1 Grad in tiefen Lagen und 1 bis -2 Grad im Bergland. Es droht Glätte durch überfrierende Nässe oder Schneefall.

Andere Teile Deutschlands traf es am Dienstag deutlich heftiger: Hamburg hat am Dienstag die erste Sturmflut des Jahres erlebt. Die Elbe überflutete am späten Nachmittag Teile des St.-Pauli-Fischmarkts. Kurz nach 17.00 Uhr lag der Pegelstand nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) bei 1,88 Meter über dem mittleren Hochwasser.

Hausbesitzer sollten Schäden durch Starkregen, Sturm oder Hagel an der Immobilie mit Fotos dokumentieren und schnell dem Versicherer melden. Dies müssen sie erledigen, bevor die Handwerker kommen, um die Schäden zu beseitigen und zu reparieren. Denn die Versicherung muss die Möglichkeit haben, den Schaden selbst zu begutachten, teilt die Rechtsanwaltskammer Koblenz mit.

In den Niederlanden könnte erneut Ladung aus den Containern des Frachtschiffes „MSC Zoe“ an Land spülen. Vor allem die Strände der Wattenmeerinseln Terschelling, Ameland und Schiermonnikoog müssten sich auf Weiteres Treibgut einstellen, warnten die Behörden in der Provinz Friesland.

In NRW wird es stürmisch (Symbolbild).

In NRW wird es stürmisch (Symbolbild).

Foto: ddp

Die „MSC Zoe“ hatte in der vergangenen Woche auf dem Weg nach Bremerhaven 281 Container in der Nordsee verloren. Die meisten wurden inzwischen geortet und befinden sich auf dem Meeresboden. Die Behörden schließen aber nicht aus, dass Container, die noch nicht geortet wurden, durch die hohen Wellen beschädigt werden und aufbrechen. Bürger wurden auch aufgerufen, während des Sturmes die Säuberungsaktionen der Strände einzustellen.

( csr/top/mit dpa)
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