Nächste Gewitter-Runde Wieder Unwetter mit starken Regenfällen in NRW

Düsseldorf · Vollgelaufene Keller, überflutete Straßen, hochgespülte Gullydeckel, umgekippte Bäume und eine Kläranlage außer Betrieb: Ein Unwetter mit Starkregen hat die Feuerwehr in Teilen von NRW mächtig auf Trab gehalten. Auch am Samstag gibt es wieder starke Gewitter.

Wetter NRW 2020 - zwischen Hitzewelle, Gewittern, Sonne, Waldbränden und Dürre
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Dürre, Sonne, Gewitter - Wetterextreme in NRW 2020

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Foto: dpa/Markus Klümper

Am Samstag gibt es eine amtliche Unwetterwarnung vor schweren Gewittern in einigen Teilen von NRW. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) ist örtlich erneut heftiger Starkregen mit Mengen von 40 bis 70 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich. Dazu kämen stürmische Böen sowie Hagel.

In den kommenden Tagen bleibt das Wetter weiter unbeständig. Es könne erneut einiges an Niederschlägen herunterkommen, sagte die Meteorologin. Wo die Schwerpunkte liegen und wann sich die Lage beruhigt, lasse sich nicht vorhersagen.

Am Sonntag wird es laut DWD zunächst freundlicher und die Temperaturen steigen wieder auf bis zu 31 Grad. Im Tagesverlauf sind aber auch dann wieder Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen möglich. Das Wetter am Montag bleibt unbeständig mit Schauern, die auch sehr kräftig ausfallen können. Mit bis zu 28 Grad bleibt es warm.

Allein im münsterländischen Kreis Warendorf gab es am Freitagabend und in der Nacht auf Samstag 375 Einsätze, wie ein Sprecher der Feuerwehr sagte. Auch am Morgen gebe es immer noch vereinzelte Einsätze, bisher rund 20. „Unwetter kommen zwar immer wieder mal vor, aber das war die Spitze des Eisbergs in den letzten zwei Jahren“, so der Sprecher. 405 Feuerwehrkräfte seien aufgrund einer Vielzahl vollgelaufener Keller und Straßenüberflutungen im Einsatz gewesen. Schwerpunkt war mit 200 Fällen der Raum Beckum, gefolgt von Drensteinfurt und Telgte. Der größte Einsatz war laut Feuerwehr in einer Kläranlage in Drensteinfurt, die kurzzeitig außer Betrieb war - sechs Stunden habe dieser gedauert.

Auch im Ruhrgebiet zog das Unwetter seine Kreise. In Dortmund zählte die Feuerwehr seit Freitagabend 70 Einsätze, wie ein Sprecher berichtete. Neben umgekippten Bäumen und abgebrochenen Ästen seien etwa im westlichen Stadtteil Huckarde drei Straßen überflutet gewesen und 15 Keller kontrolliert worden. Teilweise hätten auch die Bewohner selbst die eingedrungenen Wassermassen abgeschöpft. In Bochum seien 150 Kräfte an mehr als 50 Stellen im Einsatz gewesen, wie die Feuerwehr noch in der Nacht auf Samstag mitteilte. Überwiegend hätten große Mengen Wasser aus Kellern herausgepumpt und verlegte Abläufe freigelegt werden müssen, um einen Wasserabfluss zu ermöglichen.

In Leverkusen sorgte gegen 20.30 Uhr ein Gewitter für starken Regen. Den Schwerpunkt der Einsätze bildete der Stadtteil Wiesdorf, wie die Feuerwehr berichtete. Der Willy-Brandt-Ring wurde in Höhe der Eisenbahnbrücke sowie in Höhe Stixchesstraße so stark überschwemmt, dass die Straße daraufhin komplett gesperrt werden musste. Auch im weiterem Stadtgebiet standen mehrere Straßen auf Grund verstopfter Abflüsse unter Wasser. Bis kurz nach Mitternacht rückte die Feuerwehr zu insgesamt zehn Einsätzen aus.

Am schlimmsten habe das Unwetter im nördlichen Ruhrgebiet und im Münsterland gewütet, sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Essen. Der meiste Starkregen sei mit 86,5 Litern pro Quadratmeter in Wadersloh (Kreis Warendorf) gemessen worden. Bereits Mitte der Woche hatte es an den heißen Tagen Unwetter in NRW gegeben. Die Bilder sehen Sie hier.

(top/dpa)
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