Aprilwetter gefährdet Pflanzen Temperatursturz zum Wochenende in NRW - im Bergland kann es schneien

Essen · Der Frühling macht in NRW eine Pause: Die Temperaturen gehen in den kommenden Tagen stark zurück, nachts gibt es sogar Frost. Wer seine Pflanzen schützen will, muss am Wochenende aufpassen. Auch der menschliche Körper zeigt Symptome.

 Gefrorener Morgentau hat sich bei Bodenfrost an einem Grashalm gebildet (Symbolbild).

Gefrorener Morgentau hat sich bei Bodenfrost an einem Grashalm gebildet (Symbolbild).

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Nach einem noch sonnigen Start in den Donnerstag ziehen nachmittags Wolken auf, wie der Deutsche Wetterdienst in Essen mitteilte. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen sieben und zwölf Grad mit einem schwachen Wind aus Nordost.

Am Freitag bleibt es stark bewölkt. Östlich des Rheins kann es regnen, im Bergland ist sogar Schneefall möglich. Hinzu kommen Temperaturen zwischen sechs und zehn Grad, im Bergland um die vier Grad. Auch am Samstag und Sonntag bleibt es im Rheinland noch knackig kalt.

Temperatursturz für Pflanzen gefährlich

Besonders Hobbygärtner dürften sich über das wechselhafte Aprilwetter ärgern. Am vergangenen Wochenende mit fast schon sommerlichen Temperaturen von mehr als 20 Grad haben viele ihre Gärten und Balkone auf Vordermann gebracht, Kästen bepflanzt und Beete neu eingesät. Elfi Reckmann vom Gartencenter Turkenburg in Düsseldorf empfiehlt, die Pflanzen wenn möglich über Nacht nach drinnen zu holen oder zumindest irgendwo hinzustellen, wo sie vor Zugluft geschützt sind. „Tagsüber, wenn es noch um die acht Grad warm ist, können Topfpflanzen und Blumenkästen ruhig draußen bleiben. Aber bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kann es schnell passieren, dass Blüten absterben.“ Besonders gefährdet sind zarte Sommerpflanzen wie beispielsweise Geranien und Begonien, die derzeit Triebe ansetzen.

Um das zu vermeiden kann es auch helfen, Hochbeete und andere Pflanzen mit einem Wintervlies oder einer Plane abzudecken. „Was einmal erfroren ist, ist kaputt“, sagt die Gärtnerin. „Dann hilft nur noch, die erfrorenen Knospen zurückzuschneiden und zu hoffen, dass die Pflanze weiter unten nochmal neu austreibt.“ Um bereits eingesäte Beete braucht man sich nicht zu sorgen: Die Saat ist im Boden vor Frost geschützt.

Wetter beeinflusst den Körper

Auch am menschlichen Organismus geht das Aprilwetter nicht spurlos vorbei. Etwa die Hälfte der Deutschen sind wetterfühlig und reagieren auf rapide Wetterwechsel mit körperlichen Symptomen. Dazu können Schlafstörungen, Kreislaufprobleme, Konzentrationsschwäche, Gelenkschmerzen und Kopfschmerzen bis hin zu Migräne zählen. „Unser Körper hat verlernt, sich auf das Wetter einzustellen“, sagt Dr. Thomas Weiss, der als Allgemein- und Umweltmediziner in Mannheim arbeitet. High-Tech-Entwicklungen nehmen uns ab, was die Natur dem Organismus gegeben hat: Die Fähigkeit, sich an Temperaturen anzupassen. Heute sorgen bessere Kleidung, Heizungen und klimatisierte Räume dafür, dass wir aus dem Training sind und unsere Körpertemperatur nicht mehr so gut regulieren können, wie es früher der Fall war.

Gegen akute Fröstelanfälle im April hilft daher nur die Flucht nach vorne: Ab nach draußen ins Schmuddelwetter! Wer sich der Heizungsanlage entzieht, sich im Freien aufhält und den Körper möglichst oft natürlichen Bedingungen aussetzt, der fordert seinen Organismus sich anzupassen.

Nächste Woche wieder wärmer

Die gute Nachricht: So schnell wie das kalte Wetter kommt, so schnell verschwindet es wahrscheinlich auch wieder. In der kommenden Woche wird es wieder wärmer, bis zu 19 Grad sind laut Deutschem Wetterdienst drin. Wie lange diese Episode dann wohl anhält, darüber mögen die Meteorologen keine Aussagen treffen. Denn: „Der April, der April, der macht was er will.“

(mit dpa)
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