Wintereinbruch in NRW Frost bis minus 16 Grad - Minister mahnt zur Vorsicht

Düsseldorf · Nach dem heftigen Wintereinbruch mit teilweise mehr als 30 Zentimeter Schnee kommt die große Kälte nach Nordrhein-Westfalen. Am Wochenende musste die Polizei zu insgesamt 1568 Einsätzen ausrücken.

A2 und andere Autobahnen: Schnee-Chaos auf vielen Straßen in NRW
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Schnee-Chaos auf vielen Straßen in NRW

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Foto: dpa/Fabian Strauch

Keine Busse, kaum Züge und Räumdienste im Dauereinsatz: Einer der heftigsten Wintereinbrüche seit langem hat eine Schnee- und Eisdecke über weite Teile Nordrhein-Westfalens mit gravierenden Folgen für den Straßen- und Schienenverkehr gelegt. Nach dem großen Schneefall kommt eisige Kälte mit tagelangem Dauerfrost selbst im bisher weniger betroffenen Rheinland, wie aus einer Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Montag hervorgeht.

In der Nacht zum Dienstag erwartet der DWD in NRW meist strengen Frost bei minus 9 bis minus 16 Grad. Auch für die folgenden Nächte werden demnach ähnliche zweistellige Tiefstwerte bis minus 15 oder bei aufklarendem Himmel sogar stellenweise bis minus 17 Grad erwartet. „Man sollte sich wirklich warm einpacken“, mahnte eine DWD-Meteorologin angesichts der Kälte und dem Sonnenschein, der in der zweiten Wochenhälfte viele Menschen nach draußen locken dürfte.

Wetter in NRW: Fotos von Eiseregen und Schnee
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Wintereinbruch mit Eisregen und Schnee in NRW

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Foto: dpa/Ute Friederike Schernau

Am Dienstag könnten zwar noch hier und da Schneeflocken fallen, zunehmend lockerten die Wolken aber auf. Bereits am Mittwoch scheine in einigen Regionen des Landes die Sonne voraussichtlich länger. Rekordtiefstwerte sind die erwarteten zweistelligen Minusgrade nach den Übersichten des DWD allerdings nicht: So wurden am 27. Januar 1942 in Münster minus 29,7 Grad und minus 24 Grad in Essen gemessen.

Mehr als 2000 Einsätze für Rettungskräfte

Eisregen, Sturm und viel Schnee haben die Einsatz- und Rettungskräfte in NRW seit dem Wochenende in über 2000 Einsätzen stark gefordert. "Nur, weil tausende freiwillige und hauptamtliche Einsatz- und Rettungskräfte auf den Straßen helfen, ist das große Chaos ausgeblieben“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Die Bilanz der NRW-Polizei: Insgesamt 1568 Einsätze, darunter 729 Verkehrsunfälle allein bis Montagmorgen 6 Uhr.  Die Feuerwehren und Hilfsorganisationen in NRW rückten bis Montagvormittag zu 717 Einsätzen aus. 3733 Kräfte waren hierbei im Einsatz, berichtet das Innenministerium. Sie halfen bei Verkehrsunfällen, liegen gebliebenen Fahrzeugen, Sturmschäden oder umgekippten Bäumen. In Minden-Lübbecke rückte die Feuerwehr zum örtlichen Impfzentrum aus. Dort hatten Teile des Zelts den Schneemassen nicht mehr standgehalten. Beim Einsturz war niemand verletzt worden. "Bei allem, was wir an diesem Wochenende schon geleistet haben: Der Blick aus dem Fenster und auf die Wetterprognosen verrät uns auch, dass es noch nicht vorbei ist. Bitte bleiben Sie auch in den nächsten Tagen weiterhin vorsichtig", appellierte Reul.

Tauwetter sei nicht zu erwarten, bestätigt auch der DWD. „Wer das Auto braucht und es von Schnee oder Eis bedeckt ist, wird es selbst freiklopfen müssen“, sagte eine DWD-Meteorologin am Montag. Starken Schneefall habe es vor allem im Münsterland mit stellenweise mehr als 30 Zentimetern gegeben. In Westfalen seien es vielerorts über 15 Zentimeter gewesen. Selbst innerhalb eines Stadtgebietes könne es deutliche Unterschiede gegeben wie in Essen zwischen 5 Zentimeter und 14 Zentimeter Schnee. Dagegen seien im Kölner Raum und in der Eifel kaum oder nicht viel Schnee gefallen.

(top/dpa)
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