„Eine ganze Ecke kühler“ Hitzewelle ebbt kommende Woche ab

Düsseldorf · Ein Ende der Gluthitze in NRW ist in Sicht. Ab Mitte kommender Woche soll es „eine ganze Ecke kühler“ werden. Noch kämpft die Region aber weiter mit den Folgen der anhaltenden Trockenheit.

Sommer 2018 in NRW - zwischen Hitze, Dürre, Bränden und Unwetter
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Sommer 2018 in NRW - zwischen Hitze und Unwettern

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Foto: dpa/Mohssen Assanimoghaddam

Nach wochenlanger Hitze ein leichtes Aufatmen: In der kommenden Woche könnte es nach Ansicht der Meteorologen etwas kühler werden in Nordrhein-Westfalen. Bis dahin dürften aber noch etliche Schweißperlen rollen. Denn am Wochenende erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) Temperaturen von über 30 Grad, im Süden NRWs auch bis zu 34 Grad.

Die nächste Woche beginnt ebenfalls heiß, zur Wochenmitte werde es aber „eine ganze Ecke kühler“, hieß es. Der Wetterdienst rechnet ab kommenden Donnerstag mit Temperaturen von 25 bis 29 Grad.

Durch die Trockenheit gerät auch der Wasserstand des Rheins unter Druck: Er ist inzwischen so stark gesunken, dass ein großer Frachter auf dem Rhein bei Köln auf Grund gelaufen ist. Nach Angaben der Wasserschutzpolizei hatte das Schiff am frühen Freitagmorgen auf dem Fluss drehen wollen, um in Richtung Niederlande zu fahren. Zuvor war der 135 Meter lange Frachter beladen worden. Bei dem Manöver blieb er allerdings stecken. Am Vormittag sei der Frachter dann von der Stelle heruntergezogen worden. Verletzt wurde niemand.

Wegen des Wasserstandes ist die Schifffahrt auf dem Rhein auch nur noch mit halber Ladung oder weniger möglich, teilte die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt mit. „Sollten das warme Hochdruckwetter anhalten und keine entscheidenden Niederschläge fallen, werden die Wasserstände weiter fallen“, sagte Sprecherin Claudia Thoma.

Auch für die Veranstalter der Cranger Kirmes hat die Hitze Folgen: Sie sagten das für Freitagabend geplante Höhenfeuerwerk ab. Das Brandrisiko sei wegen der großen Trockenheit zu hoch, sagte ein Sprecher der Kirmes, die zu den größten Volksfesten in Deutschland gehört und in Nordrhein-Westfalen nur mit der Düsseldorfer Rheinkirmes vergleichbar ist.

Auch die Feuerwehr hat mit der anhaltenden Hitze zu kämpfen. Laut dem Verband der Feuerwehren NRW komme es zurzeit durch das Wetter zu deutlich mehr Einsätzen. Vor allem Brände von trockenem Stroh würden sich häufen. Dabei müssten oft auch anliegende Felder geschützt werden. „Im Moment ist die Gefahr sehr hoch, dass sich ein Feuer durch die Trockenheit schnell ausbreitet“, sagte Frank Hilbig von der Feuerwehr in Bochum. Dadurch würden die Einsätze auch größer.

Die Stadt Düsseldorf gab vor dem Wochenende eine ganze Reihe von Warnungen an die Bevölkerung, so unter anderem wegen der Brandgefahr in den öffentlichen Grünanlagen weder zu grillen noch zu rauchen. Auch wurde davor gewarnt, im Rhein zu schwimmen. Die Menschen trauten sich aufgrund des niedrigen Wasserstands immer weiter in den Fluss und liefen Gefahr, in die starke Strömung zu geraten. Die Feuerwehr registrierte den Angaben zufolge in den Sommermonaten bereits 43 Rettungseinsätze, 18 davon im Juli.

Die Landwirte in Nordrhein-Westfalen stehen vor der Aufgabe, sich auf die Klimaänderungen einzustellen. Viele Kollegen suchten etwa beim Getreide nach neuen Sorten, die Trockenheit besser vertragen könnten, sagte der Vize-Präsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbands, Erich Gussen, der Deutschen Presse-Agentur. „Wir versuchen, Sorten zu finden, die mit der Trockenheit besser zurechtkommen“, erklärte Gussen.

Trotz Maßnahmen auf dem Acker: Die zur Zeit andauernde Dürre sei so extrem, dass das auch nicht viel helfe. „Wenn Wasser fehlt, fehlt Wasser. Und wenns trocken ist, wächst oben nichts“, sagte Gussen.

(top/dpa)
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