Unwetter am Abend Gewitter ziehen über NRW – Kind in Düsseldorf schwer verletzt

Düsseldorf · Auch am Freitagabend sind schwere Gewitter und heftiger Regen über Teile von NRW gezogen. Die Feuerwehr war vielerorts im Einsatz. In Düsseldorf wurde ein Mädchen nach einem Blitzeinschlag bei einem Unfall schwer verletzt.

Unwetter in NRW: Fotos zeigen Überschwemmungen
6 Bilder

Unwetter an Fronleichnam über NRW

6 Bilder
Foto: dpa/Markus Gayk

Auch am Freitag dominieren Gewitter und Regen das Wetter in Nordrhein-Westfalen. Am Abend meldeten zahlreiche Kommunen Blitz und Donner sowie starke Regenschauer. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte in vielen Städten vor Unwettern. In Teilen des Rhein-Kreises Neuss, dem Rhein-Erft-Kreis, Leverkusen sowie im Norden von Köln galten amtliche Unwetterwarnungen der Stufe 4. Dort drohten laut DWD „schwere Gewitter mit extrem heftigem Starkregen und Hagel“.

Ein Sprecher der in Grevenbroich lief zudem der Elsbachtunnel voll. Ein Blitzschlag habe zudem für eine technische Störung in der Leitstelle gesorgt, so der Sprecher.

In Düsseldorf passierte ein schwerer Unfall. Nach einem Blitzeinschlag stürzte ein Kind mit seinem Fahrrad in der Urdenbacher Kämpe und wurde von einem Auto angefahren. Das zwölfjährige Mädchen wurde schwer verletzt, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Nach vorläufigen Erkenntnissen war ein Blitz am Abend nahe einer Gruppe aus zehn Radfahrern eingeschlagen. Getroffen worden sei niemand. Das Kind sei aus zunächst ungeklärter Ursache gestürzt und auf die Fahrbahn geraten, wo es von einem Auto erfasst wurde, so der Sprecher. Ein Rettungshubschrauber habe wegen des Wetters nicht starten können, deshalb brachte ein Rettungswagen das Mädchen ins Krankenhaus. Auch die Mutter des Mädchens wurde bei dem Unfall verletzt.

Wetter NRW 2023:  Schnee im März
13 Bilder

Tornados, Starkregen, Schnee — Wetterkapriolen in NRW 2023

13 Bilder
Foto: dpa/Oliver Berg

Für Köln, den Rhein-Sieg-Kreis, Bonn, Duisburg sowie Teile des Kreises Wesel galten Unwetterwarnungen der Stufe 3. Für viele weitere Städte im Bergischen Land und im Rheinland galt eine Unwetterwarnung der Stufe 2.

Es ist der zweite Tag in Folge mit heftigen Unwettern. Bereits am Vortag sowie in der Nacht auf Freitag hatten Starkregen und Gewitter in Teilen Nordrhein-Westfalens zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr und Polizei geführt. Etwa in Laer (Kreis Steinfurt) sei ein Bach übergelaufen und habe zu Überflutungen auf Straßen geführt und Keller volllaufen lassen, sagte ein Sprecher der Polizei am Freitagmorgen. Insgesamt seien am Donnerstagabend rund 50 wetterbedingte Einsätze verzeichnet worden.

Die Essener Feuerwehr wurde ab dem späten Donnerstagabend nach eigenen Angaben zu etwa 180 Einsätzen gerufen. Keller und Unterführungen liefen voll Wasser, Gullydeckel wurden hochgedrückt. In einigen Straßen stand das Wasser nach Angeben einer Sprecherin so hoch, dass Autos steckenblieben und die Feuerwehr den Insassen heraushelfen musste. Mehrere Menschen seien in einem Kiosk eingeschlossen gewesen, da der Wasserdruck von außen das Öffnen der Tür unmöglich machte. Die Eingeschlossenen hätten letztlich durch eine Hintertür ins Freie geleitet werden können.

In Mülheim an der Ruhr gab es aufgrund von starken Gewittern mit großen Regenmengen bis um 2.30 Uhr 72 Einsätze, es wurde Vollalarm ausgelöst. Hierbei handelt es sich größtenteils um vollgelaufene Keller, Unterführungen und Tiefgaragen, berichtete die Feuerwehr am Freitagmorgen. Rund 100 Rettungskräfte waren im Einsatz, neben der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr auch das Technische Hilfswerk (THW) mit drei Fahrzeugen.

Kostenpflichtiger Inhalt In Wassenberg war die Feuerwehr unter anderem wegen umgestürzter Bäume im Einsatz. Starkregen setzte die B 221n unter Wasser. Vollgelaufen waren auch viele Keller. Auch der Gondelweiher konnte die Wassermenge nicht mehr fassen.

In Bottrop setzte ein Blitzeinschlag einen Baum in Brand. Insgesamt gingen bei den Einsatzkräften in Bottrop nach Angaben der Feuerwehr 60 Notrufe wegen des Unwetters ein. Wasser sei in Keller eingedrungen und habe Straßenzüge überschwemmt.

Im Bereich der Brakerstraße habe sich das Wasser auf einer Länge von rund 200 Metern teilweise einen Meter hoch gestaut. Mehrere Gewerbebetriebe wurden stark unter Wasser gesetzt. Der Einsatz dauerte bis in die frühen Morgenstunden.

In Recklinghausen geriet während eines Gewitters der Dachstuhl eines Hauses in Brand – möglicherweise durch einen Blitzeinschlag.

Zahlreiche Einsätze für die Feuerwehr gab es auch in Duisburg und Hamm, wo laut Polizei mehrere Straßen und Unterführungen überspült wurden.

 Auch am Freitag erwartete der Deutsche Wetterdienst (DWD) in NRW nach zunächst nur örtlichen Schauern ab dem Mittag erneut Gewitter, Starkregen, Sturmböen und Hagel – teils auch unwetterartig. Am Samstag sei demnach wieder Starkregen möglich, allerdings weniger verbreitet als noch am Vortag und mit Schwerpunkt in der Osthälfte. Bis Sonntag sind Unwetter mit starken Regenfällen und Gewittern möglich.

(top/mba/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort