Vorfall in Lünen Busfahrer fordert Fahrgäste zu Maskenverzicht auf – und wird freigestellt

Münster · Ein Busfahrer hat vergangene Woche auf der Fahrt von Werne nach Lünen die Fahrgäste aufgefordert, ihre Mund-Nasen-Bedeckungen abzulegen. Jetzt wird er erstmal keine Busse mehr fahren.

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Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Der Bus war als Schienenersatzverkehr der Eurobahn zwischen Münster und Lünen unterwegs. Die Motive des Mannes seien völlig unklar, sagte eine Sprecherin von Keolis Deutschland am Dienstag, die den Vorfall bestätigte. Jedenfalls sei sein Verhalten absolut inakzeptabel. Er werde aktuell nicht mehr eingesetzt.

Der Mann fuhr demnach im Auftrag eines Busunternehmens, das Keolis für den Schienenersatzverkehr engagiert hat. Das habe bisher hervorragend geklappt, sagte die Sprecherin. Der Schienenersatzverkehr läuft bereits seit gut zehn Monaten, Ende Oktober soll die Bahnstrecke wieder freigegeben werden. Der Fahrer sei neu bei dem Busunternehmen gewesen. Nähere Angaben zu dem beauftragten Busunternehmen oder dem Fahrer wollte die Sprecherin nicht machen. Zunächst hatten die „Ruhr Nachrichten“ und der WDR berichtet.

Vergangenen Freitag hatte die Polizei vor einem Video gewarnt, in dem ein Busfahrer Schüler auffordert, ihre Mund-Nasen-Bedeckungen abzulegen. Der Busfahrer behauptet in dem Video, das Tragen von Masken sei eine potenziell tödliche Gefahr für Kinder. Ein Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte sagte allerdings, es sei „unmöglich“, dass ein Kind durch das Tragen einer Alltagsmaske ums Leben komme. Das Video wurde gesichert und an die Kriminalpolizei weitergegeben, wie die Dortmunder Polizei mitteilte.

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen erheben mittlerweile fast alle Bundesländer Bußgelder für Verstöße gegen die Maskenpflicht. In Nordrhein-Westfalen sind im öffentlichen Nahverkehr 150 Euro fällig.

(top/dpa)
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