Kriminalstatistik 2009 Weniger Morde, höhere Aufklärung

Die Gewaltdelikte in Nordrhein-Westfalen sind im Jahr 2009 zurückgegangen. Innenminister Ingo Wolf hat am Mittwoch in Düsseldorf die Eckpunkte der Kriminalstatistik veröffentlicht. Demnach gab es weniger Morde, Gewaltdelikte auf konstantem Niveau, sinkende Zahlen bei Diebstählen und eine höhere Aufklärungsquote der Verbrechen.

Die Kriminalstatistik 2009
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Wolf lobte im Landtag die Qualität der Polizeiarbeit. "Unsere Qualitätsoffensive in der Kriminalitätsbekämpfung, die Sicherheitsprogramme und die gute Polizeiarbeit wirken. Sie haben wesentlich dazu beigetragen, dass Nordrhein-Westfalen in den letzten Jahren sicherer geworden ist", sagte Wolf.

Die Polizei registrierte 2009 mit 1.458.438 Straftaten (+ 0,4%) nahezu gleich viele Straftaten wie im Vorjahr. Die Aufklärungsquote lag bei 50,8 Prozent. Das sind 1,5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr und ist damit die höchste seit 1963.

Bei den jungen Mehrfachtatverdächtigen unter 21 Jahren erreichte die Zahl den niedrigsten Stand seit mehr als zehn Jahren. Sie ging um 1,7 Prozent (- 135) auf 7954 zurück. Mehrfachtatverdächtige begehen fünf oder mehr Straftaten in einem Jahr. Im Vergleich zu 2005 verringerte sich die Zahl sogar um 11,1 Prozent (- 993).

"Die Projekte und Konzepte, die die Polizeibehörden in den letzten Jahren entwickelt haben, wirken. Es gelingt damit zum Einen, kriminelle Karrieren von jungen Menschen zu beenden und zum Anderen, Jugendliche vor solchen Karrieren zu bewahren", lobte Wolf.

Die Polizei kooperiert dabei eng mit den Kommunen, der Justiz und den Schulen. Feste Ansprechpartner in den Bezirken treffen sich regelmäßig, besprechen und lösen Problemfälle gemeinsam. Wolf: "Es war richtig, dass die Landesregierung die Grundlagen für diese Zusammenarbeit geschaffen hat. Nur gemeinsam kann Jugendkriminalität wirksam bekämpft werden."

Insgesamt ermittelte die Polizei 136.501 Tatverdächtige unter 21 Jahren. Das sind 2,6 Prozent weniger (- 3637) als 2008. Gegen 21.708 wurde wegen einer Gewalttat wie Raub oder Körperverletzung ermittelt. Das entspricht einem Anteil von 0,85 Prozent dieser Altersgruppe. "Die große Mehrheit der Jugendlichen ist rechtstreu. Sorge bereitet eine kleine Gruppe von gewalttätigen Intensivtätern", stellte der Innenminister fest.

Einen ausführlicher Überblick über die Kriminalstatistik finden Sie hier.

(seeg)
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