Statistik Mehr Lehrverträge, aber weniger Azubis in NRW

Wiesbaden/Düsseldorf · Die Zahl der Auszubildenden in Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen, es wurden aber mehr neue Lehrverträge abgeschlossen. Wir verraten, was die Gründe dafür sind.

 Ein Auszubildender demonstriert in einer Werkstatt eines Berufsbildungszentrums das Gasschweißen (Archivfoto).

Ein Auszubildender demonstriert in einer Werkstatt eines Berufsbildungszentrums das Gasschweißen (Archivfoto).

Foto: dpa

Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden auf der Basis vorläufiger Zahlen mitteilte, sank die Zahl der Auszubildenden NRW-weit zum Jahresende 2017 um 0,1 Prozent auf 296.900. Dem habe jedoch ein Anstieg bei den neu abgeschlossenen Verträgen um 1,2 Prozent auf 115.300 gegenübergestanden.

Als Grund für den Rückgang gelten das hohe Interesse an einem Studium und die tendenziell schrumpfenden Jahrgänge im Zuge des demografischen Wandels. Als Ursache für den aktuellen Zuwachs bei Neuverträgen vermuten Statistiker die Ausbildung von Flüchtlingen. Belegen lasse sich dies aber noch nicht, betonen sie.

Höchststand in den 1980er Jahren

Noch in den 1980er Jahren hatte die Zahl der Auszubildenden in NRW mit damals mehr als 460.000 nach Angaben von IT.NRW einen Höchststand erreicht und war dann auf zuletzt 297.219 Ende 2016 gesunken.

Bundesweit hatten im vergangenen Jahr erstmals seit 2012 wieder mehr junge Menschen eine Ausbildung in Deutschland begonnen. 2017 schlossen rund 514.900 junge Menschen einen neuen Lehrvertrag ab, das war ein kleines Plus von 1,0 Prozent gemessen am Jahr 2016. Damit verbinden sich Hoffnungen auf ein Ende eines jahrelanger Abwärtstrends bei der Ausbildung, der in vielen Branchen die Sorge vor Fachkräftemangel verstärkt hatte. Eine duale Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und enthält neben der betrieblichen Arbeit auch Unterricht in der Berufsschule.

(sef/lnw)
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