Nach heftiger Kritik WDR prüft eigene Unwetter-Berichterstattung

Köln · Nach massiver Kritik wegen seiner Reaktion auf die Unwetterkatastrophe prüft der Westdeutsche Rundfunk seine eigene Berichterstattung. Dabei räumt der Sender bereits jetzt eigene Fehler ein.

 WDR-Moderatorin Susanne Wieseler im Interview mit Armin Laschet.

WDR-Moderatorin Susanne Wieseler im Interview mit Armin Laschet.

Foto: dpa/--

„Wir teilen die Einschätzung, dass der WDR in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag noch umfangreicher hätte berichten müssen“, erklärte der Sender in einer Stellungnahme vom Dienstagabend zu den Ereignissen der vergangenen Woche. Zur Aufarbeitung der Berichterstattung würden mehr als 80 Stunden Live-Material gesichtet und sorgfältig jeder Schritt in der Meldekette geprüft.

Selbstkritisch räumt der Sender ein, dass in der Nacht zum Donnerstag vergangener Woche eine Sondersendung des Radiosenders WDR2 angemessen gewesen wäre. Zugleich verweist er darauf, dass die Reporterinnen und Reporter in ihrer Arbeit stark beeinträchtigt gewesen seien. So sei etwa das Wuppertaler WDR-Studio selbst so stark vom Unwetter betroffen gewesen, dass es ab 3 Uhr nicht mehr sendefähig war. „In dieser Nacht hat es eine Vielzahl sehr lokaler, aber keine landesweiten Meldungen gegeben, so dass die Lage äußerst unübersichtlich wurde“, heißt es in der Stellungnahme.

Auch erklärte der WDR, dass er bereits ab Montagmorgen auf den angekündigten Starkregen hingewiesen und ab Dienstagmorgen die amtlichen Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes mit den jeweils betroffenen Gebieten in seinen Nachrichten vermeldet habe. Neben der kontinuierlichen Radioberichterstattung habe das WDR Fernsehen am Mittwochabend ab 20.15 Uhr ein viertelstündiges „WDR extra“ und von 22.04 bis 22.34 Uhr ein „WDR aktuell“ gesendet.

Ab Mitternacht, als sich die Situation verschärfte, habe man die ganze Nacht durchgängig auf WDR5 im Radio alle 15 Minuten informiert. 1LIVE habe die ganze Nacht live gesendet und über das Unwetter berichtet. Auch auf den anderen Wellen habe es Sonderausgaben der Nachrichten gegeben, ebenso sei auf „wdr.de“ und anderen digitalen Kanälen berichtet worden.

(bsch/epd)
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