Solingen Wasserschaden: Theater muss improvisieren

Solingen · Nach dem massiven Wassereinbruch im Solinger Theater am Dienstag sind nun 20 Bautrockner installiert worden und sind rund um die Uhr im Einsatz. Wie die Stadt mitteilt, wird am Donnerstag ein Bühnenbodenbauer die Holzfeuchte des Bühnenbodens aus Tropenholz bestimmen. Von diesem Ergebnis hängt ab, ob der komplette Boden ersetzt werden muss.

Wassereinbruch im Theater Solingen
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"In diesem Fall wäre das Theater viele Wochen lang nicht zu bespielen", sagt Hans Knopper, Direktor des Kulturbüros. Mitarbeiter montieren derzeit alle etwa 200 Scheinwerfern ab, um sie auseinanderzubauen und zu trocknen. Zwar arbeiten Telefonanlage und die Computer wieder, die restliche Elektrik ist weiterhin außer Betrieb.

Für die geplanten Produktionen der kommenden drei Wochen sucht man nach Lösungen. Beispielsweise der Auftritt von Urban Priol kann im Konzertsaal stattfinden. Anderes wird womöglich ausfallen, verschoben werden und auf anderen Bühnen stattfinden. Sowohl das Theater Remscheid als auch die Cobra haben ihre Hilfe angeboten. "Hier wird sich jetzt unser Improvisationsgeschick erweisen müssen", sagt Knopper. Er werde sich eventuell auch mit den Betreibern des Stadtsaals Wald und der Festhalle Ohligs in Verbindung setzen.

Der Versicherer der Stadt Solingen hat bereits ein Gutachten in Auftrag geben, das klären soll, wie es zur Auslösung der Sprinkleranlage kommen konnte. Knopper: "Eine automatische Auslösung ist nicht möglich, jemand muss mechanisch einen Hebel umlegen." Während des Wassereinbruchs war eine Fachfirma vor Ort, die zuvor die Steuerung der Sprinkleranlage erneuert hatte und an diesem Tag eine Überprüfung der Gesamtanlage vornehmen wollte.

Vor drei Wochen hatte der TÜV geprüft und Mängel festgestellt. Am Mittwoch wäre er wieder vor Ort gewesen, um die Nachbesserung abzunehmen. Ein Mitarbeiter des Theaters hatte bei dem Zwischenfall geistesgegenwärtig nicht nur das Wasser, sondern auch den Strom abgeschaltet. Andernfalls hätte bei Betreten des Bühnenbereichs eine lebensbedrohliche Situation entstehen können.

Wie hoch der Sachschaden ist, hängt davon ab, wie viel technische Ausstattung, aber auch Boden und Vorhänge ersetzt werden müssen. Zuletzt war der Bühnenboden vor drei Jahren erneuert worden und hätte unter regulären Bedingungen noch eine "Lebenserwartung" von sieben Jahren vor sich. Den Zustand der Vorhänge kann man erst einschätzen, nachdem sie getrocknet sind.

(irz/jco)
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