Rund 4.000 Beschäftigte im Ausstand Warnstreiks an NRW-Kliniken angelaufen

An nordrhein-westfälischen Kliniken haben am Donnerstagmorgen erste Warnstreiks begonnen. Den Anfang machten die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Kliniken in Langenfeld und Leverkusen, hieß es bei der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Auch die IG Metall setzt heute ihre Streiks in der westdeutschen Eisen- und Stahlindustrie fort.

 Immer mehr Patienten reichen Beschwerde gegen ihre Ärzte ein, weil sie sich nicht richtig behandelt fühlen.

Immer mehr Patienten reichen Beschwerde gegen ihre Ärzte ein, weil sie sich nicht richtig behandelt fühlen.

Foto: ddp, ddp

In NRW wollten am Donnerstag insgesamt rund 4.000 Beschäftigte aus über 50 Kliniken und Altenpflegeeinrichtungen mit mehrstündigen Warnstreiks Druck in den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst machen. Schwerpunkte der Aktionen sind laut ver.di Einrichtungen in Ostwestfalen-Lippe.

Die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst fordern für die Beschäftigten acht Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber hatten zuletzt ein Angebot vorgelegt, das aus Gewerkschaftssicht unter dem Strich Einkommensverluste bedeutet. Allein die Arbeitszeitverlängerung würde für kommunale Beschäftigte in NRW ein Minus von 3,75 Prozent ausmachen, hieß es. Die Arbeitgeber hatten eine fünfprozentige Lohnsteigerung über zwei Jahre samt einer Arbeitszeitverlängerung von 1,5 Stunden angeboten.

"Gerade im Gesundheitswesen ist die Arbeit in den letzten Jahren durch den enormen Stellenabbau immer schwieriger und stressiger geworden", sagte ver.di-Landesleiterin Gabriele Schmidt. Mit Geduld und Engagement hätten die Beschäftigten in Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen immer wieder ihren Dienst für die Hilfebedürftigen versehen. "Deshalb haben wir sie aufgefordert, heute einmal für sich und ihre Interessen einzutreten", sagte Schmidt.

Streiks auch in der Eisen- und Stahlindustrie

Auch die IG Metall hat für heute weitere Streiks angekündigt. Nach Gewerkschaftsangaben legen Beschäftigte aus drei Unternehmen im Siegerland für mehrere Stunden die Arbeit nieder. Am Freitag seien unter anderem Streiks in Duisburg, Krefeld, Osnabrück und Salzgitter geplant.

Hintergrund ist hierbei, dass die IG Metall das im Zuge der Tarifverhandlungen unterbreitete Angebot der Arbeitgeber für eine Einkommenssteigerung für unzureichend hält. Daher will die Gewerkschaft mit den Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen. Seit dem 1. Februar hatten laut IG Metall bereits über 16.000 Beschäftigte in 58 Betrieben der Stahlindustrie mit bis zu achtstündigen Warnstreiks für Produktionsstillstände gesorgt.

Am kommenden Dienstag soll in Ratingen in vierter Runde weiter verhandelt werden. In der Eisen- und Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen gibt es 85.000 Beschäftigte.

In der dritten Verhandlungsrunde hatten die Arbeitgeber ein Angebot von 3,5 Prozent mehr Lohn für eine Laufzeit von 16 Monaten vorgelegt. Die IG Metall fordert hingegen acht Prozent höhere Einkommen sowie um 100 Euro höhere monatliche Ausbildungsvergütungen. Verhandelt wird zudem über eine Arbeitszeitverkürzung für Ältere.

(afp)
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