Kitas, Bahnen, Müllabfuhr Hier wird ab Dienstag in der Region gestreikt

Düsseldorf · Ab Dienstag drohen in vielen Städten in Nordrhein-Westfalen Warnstreiks. Wo liegt der Linienverkehr lahm, wo bleiben Kitas geschlossen? Ein Überblick.

Ab Dienstag hat Verdi Beschäftigte in NRW zum Streik aufgerufen. Dieses Bild stammt von einer Kundgebung am Freitag in Frankfurt.

Ab Dienstag hat Verdi Beschäftigte in NRW zum Streik aufgerufen. Dieses Bild stammt von einer Kundgebung am Freitag in Frankfurt.

Foto: dpa, som fdt

In Bochum soll am Dienstag laut Verdi kein Bus und keine Bahn fahren. Zudem sind die Beschäftigten der Stadtverwaltung, der Stadtwerke, der Kitas, von Schauspielhaus und Sparkasse, aber auch die der Arbeitsagentur und der LWL- Klinik zum Streik aufgerufen.

In Düsseldorf streiken laut Gewerkschaft Verdi Mitarbeiter der Stadtverwaltung, des Jobcenters und der Agentur für Arbeit, der Stadtwerke, der Awista, des Stadtentwässerungsbetriebs, der Deutschen Rentenversicherung sowie von Oper und Schauspielhaus. Auch die Beschäftigten von 105 Kitas sind zum Streik aufgerufen. Verdi rät Eltern, sich mit den Erzieherinnen der jeweiligen Kita in Verbindung zu setzen, um zu klären, ob und wie am Dienstag der Betrieb eingestellt werde. Mehr Infos hier.

In Duisburg soll der komplette Linienverkehr am Dienstag bis 12 Uhr bestreikt werden. In dieser Zeit werden also im gesamten Stadtgebiet weder Busse noch Bahnen fahren. Erst gegen 16 Uhr soll der Linienverkehr wieder nach Plan fahren. Auch diverse städtische Kitas sollen am Dienstag geschlossen bleiben.

Verdi-Warnstreik in Duisburg 2018: Ausfälle im Linienverkehr
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Warnstreik in Duisburg - Ausfälle im Linienverkehr

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Foto: Tim Harpers

In Dortmund sind laut Verdi die Beschäftigten der Stadtverwaltung, inklusive Kitas und Theater, die Beschäftigten der Sparkasse, die Abfall- und Wasserwirtschaft, Mitarbeiter der städtischen Seniorenheime, des Klinikums Dortmund, des Klinikums Westfalen und der LWL-Kliniken sowie der Arbeitsagentur aufgerufen, sich am Streik zu beteiligen. Auch werden sämtliche Stadtbahnen und Busse ab Betriebsbeginn bis Donnerstagmorgen, 1.30 Uhr, nicht fahren.

Auch in Essen fahren am Dienstag weder Busse, noch Straßen- oder U-Bahnen. Die Entsorgungsbetriebe werden keine Mülltonnen leeren, auch etliche Kitas und Einrichtungen des Offenen Ganztags bleiben geschlossen.

Im Kreis Mettmann werden die Stadtverwaltungen von Mettmann und Ratingen sowie Jobcenter und Agentur für Arbeit in Mettmann bestreikt. Mehr Infos hier.

In Mönchengladbach werden wegen des Streiks insgesamt sechs Kitas geschlossen. Insgesamt sind dort 22 Kindergärten von dem Streik betroffen. Der gesamte Schulbus- und Linienverkehr wird eingestellt. Eltern, deren Kinder im Regelfall mit dem Schulbus fahren, müssen an diesem Tag eine andere Beförderungsmöglichkeit suchen, so die NEW.

In Neuss ruft Verdi zahlreiche Betriebe zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Unter anderem werden sich nach Angaben der Gewerkschaft Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der Stadtwerke Neuss, der Kreisverwaltung (nur am Standort Neuss) sowie der Neuss-Düsseldorfer Häfen und der ITK Rheinland als IT-Dienstleister an den Arbeitsniederlegungen beteiligen. In zahlreichen Kindertagesstätten wird es nach Angaben von Verdi zur Einrichtung von Notgruppen kommen.

Die Stadt Krefeld will versuchen, Busse auf den wichtigsten Straßenbahnlinien einzusetzen. Ob das gelingt, will die Stadt am Montag mitteilen. Dann, so hofft die Stadt, soll es genauere Informationen über den Umfang des Streiks geben. "Wir haben noch keine offiziellen Informationen. Dennoch stellen wir uns auf Warnstreiks ein", erklärte eine Stadtwerke-Sprecherin auf Anfrage unserer Redaktion.

Im Kreis Viersen wollen sich laut Gewerkschaft Mitarbeiter der Viersener Stadtverwaltung und der Kreisverwaltung an den Warnstreiks in Krefeld und Mönchengladbach beteiligen, außerdem Mitarbeiter der Stadtverwaltungen in Tönisvorst und Willich. In Viersen werde lediglich der freigestellte Schulbusverkehr bedient, teilte Verdi mit. Der restliche Personennahverkehr werde nicht fahren.

In Moers sind Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe Niag von Verdi für Dienstag zum Streik aufgerufen. Durch die Tochterunternehmen Look und VSN und weitere Subunternehmen soll ein Grundangebot auf allen Linien angeboten werden. Detaillierte Fahrpläne sollen noch auf der Homepage www.niag-online.de veröffentlicht werden. Fahrgäste müssen mit Einschränkungen rechnen.

In Wuppertal streiken Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der Agentur für Arbeit, der Stadtwerke und der Sparkasse.

Bei der Rheinbahn in Düsseldorf soll ganztägig gestreikt werden. "Die Bürger müssen sich darauf einstellen, dass der Nahverkehr komplett lahmgelegt sein wird", sagte Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Stephanie Peifer unserer Redaktion.

In Bonn sind die Stadtbahn-Linien 16 und 18, die von der KVB und den Stadtwerken Bonn betrieben werden, ganztägig vom Streik betroffen.

In Köln werden die städtischen Kitas bestreikt, zum Warnstreik aufgerufen sind außerdem die Beschäftigten der Müllabfuhr (AWB), der städtischen Kliniken, der Bundesagentur für Arbeit und der Jobcenter. Bei den Kölner Verkehrsbetrieben KVB wird am Mittwoch ganztägig gestreikt. Ab Mittwoch, 3 Uhr, finden keine Stadtbahn-Fahrten statt. Nur die durch Subunternehmen durchgeführten Bus-Fahrten werden angeboten. Der Betrieb bei der KVB soll am Donnerstag, 22. März, wieder aufgenommen werden.

Der Kreis Wesel ist ab Mittwoch betroffen. Die Kreisverwaltung Wesel will sich an Streiks beteiligen, aber auch Voerde, Hünxe und Dinslaken.

In Remscheid soll es am Mittwoch zu Streiks kommen. Verdi hat dazu auch die Erzieherinnen und Erzieher in den städtischen Kindergärten aufgerufen. Im Laufe des Montags soll es weitere Informationen geben.

In Solingen werden am Mittwoch städtische Kindergärten und die Müllabfuhr bestreikt. Auch der DBB schließt Streikaktionen nicht aus. Der letzte Streik in Kitas liegt zwei Jahre zurück.

Grund für den Streik sind die Tarifgespräche für die Beschäftigten beim Bund und den Kommunen, die nicht vorankommen. Die Gewerkschaft Verdi fordert für die Tarifbeschäftigten bei Bund und Kommunen sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro mehr. Durch die Warnstreiks soll der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden. In den vergangenen Tagen hatte es bereits Aktionen in anderen Bundesländern gegeben. So kam es in Niedersachsen und Bremen zu Arbeitsniederlegungen in Stadtverwaltungen, bei Sparkassen, der Abfallwirtschaftsbetrieb und bei Verkehrsbetrieben.

(hsr/lsa)
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