Alle Infos für Montagmorgen Was Sie über den Warnstreik bei der Bahn wissen müssen

Düsseldorf · Rund vier Stunden lang will die Eisenbahnergewerkschaft EVG am Montag den Bahnverkehr behindern. Manche Züge könnten allerdings trotzdem fahren, erklärt ein Experte. Arbeitnehmer müssen trotz Streiks zur Arbeit erscheinen.

 Am Montagmorgen werden viele Pendler vergeblich auf ihren Zug warten. (Archiv)

Am Montagmorgen werden viele Pendler vergeblich auf ihren Zug warten. (Archiv)

Foto: dpa/rpo, Ines Rothmeier

Der für Montag zwischen 5 und 9 Uhr angekündigte Warnstreik der Deutschen Bahn wird die Region stark treffen. Das ist für Lothar Ebbers, einen der Sprecher von ProBahn klar: „An einem Montag haben wir sowieso viel Verkehr. Es sind auch wenige Leute aktuell in Urlaub. Und Zugausfälle im Nahverkehr haben wir wegen Personalmangel ja sowieso oft.“ Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Arbeitskampf.

Welche Strecken sind betroffen? Pro Bahn rechnet damit, dass Fernzüge stärker von dem Streik tangiert sein werden als der Nahverkehr. Ein Grund ist, dass Fernzüge meistens nur mit Zugbegleiter fahren dürfen, Nahverkehrszüge dürfen auch ohne Zugbegleiter starten. Außerdem gibt es auf den kürzeren Strecken deutlich mehr Wettbewerber, die nicht bestreikt werden. So weist Ebbers daraufhin, dass zwischen Köln und Neuss auch Züge von National Express fahren, zwischen Mönchengladbach und Wuppertal-Hagen fährt auch der RE 13 der Eurobahn, und zwischen Duisburg und Mönchengladbach wird eine der drei Linien von Abellio betrieben. Abellio startete auch Sonntags mit den neuen RRX-Fahrzeugen den neuen RE 11 zwischen Düsseldorf, Dortmund und Kassel.

Gibt es weitere Alternativen? Bahnkunden, die von Ausfällen betroffen sind, können auf Fernbusse ausweichen. Weitere Möglichkeiten sind Mitfahrgelegenheiten, etwa über das Online-Portal Blablacar organisiert, oder Mietwagen.

Wo informieren sich die Kunden? In unserem Liveblog berichten wir am Montagmorgen fortlaufend. Die Bahn kommuniziert über Bahn.de und über die Hotline 08000 996633. Außerdem lassen sich von großen Bahnhöfen wie Düsseldorf die aktuellen Abfahrtzeiten direkt im Internet aufrufen.

Bahnstreik 2018: So ist die Lage an den Bahnhöfen in NRW
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Dürfen Arbeitnehmer wegen des Streiks fehlen? Nein, es gibt keinen Anspruch auf bezahlte Freistellung, wenn ein Verkehrsmittel ausfällt. Arbeitnehmer tragen das Wegerisiko. Allerdings gibt es oft die Möglichkeit, zeitweise im Home-Office zu arbeiten oder Überstunden abzubauen.

Welche Rechte haben die Kunden? Laut Gesetz bekommen Fahrgäste ab einer Stunde Verspätung 25 Prozent des Reisepreises zurück. Ab zwei Stunden Verspätung sind es 50 Prozent. Die Bahn kann sich bei einem Streik nicht auf höhere Gewalt berufen. Wenn die planmäßige Ankunft zwischen 0 und 5 Uhr morgens liegt, können Fahrgäste mit einer absehbaren Verspätung von mindestens 60 Minuten am Zielort unter Umständen auch ein anderes Verkehrsmittel wie Bus oder Taxi nutzen. Die Quittungen müssen im Original aufbewahrt werden. Unter Umständen erstattet die Bahn sogar Hotelkosten. Zudem bietet die Deutsche Bahn Fahrgästen an, Fahrkarten während des Streikzeitraums kostenlos zu erstatten. Ansprechpartner sind die DB-Reisezentren in den Bahnhöfen. Alternativ ist dies auch unter www.bahn.de („Meine Bahn“) möglich. Wenn ein Zug ausfällt oder der Fahrgast einen Anschluss wegen der Verspätungen verpasst, kann er auf einen beliebigen anderen Zug ausweichen. Das gilt auch für teurere Verbindungen. Die Zugbindung, bei Spartickets wird in diesem Fall auch aufgehoben. Vorsicht: Diese Regelung gilt nicht bei regionalen Angeboten wie etwa dem Schönes-Wochenende-Ticket. Mehr zu ihren Rechten erfahren Sie hier.

Was war der letzte große Bahn-Streik? Bahnkunden werden immer wieder Streikopfer. Besonders schmerzhaft in Erinnerung dürfte 2014 sein: Damals setzte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) dem Bahnverkehr mit mehreren über das Jahr verteilten Streikwellen besonders hart zu.

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