Mönchengladbach Wanlos Wand: FDP schwenkt um

Mönchengladbach · Eigentlich war alles klar: Wenn die Bagger anrollen, soll eine sieben Meter hohe Mauer an der Abbaukante Wanlo vor Lärm und Staub schützen. Jetzt schwenken die Liberalen um. Denn offenbar wollen die Wanloer lieber einen Wall.

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Foto: NN

Die Diskussionen in Wanlo ebben nicht ab. Die Bezirksvertretung West hatte kürzlich mit nur einer Gegenstimme die Entscheidung getroffen, eine sieben Meter hohe Wand entlang der Abbaukante solle, wenn die Tagebaubagger näher rücken, die Wanloer Bürger vor Lärm, Schmutz und Licht schützen. Damit sind einige Betroffene nicht einverstanden.

Und schon wieder geht der Streit im Ort los. Darauf hat jetzt die FDP reagiert. "Erst fünf Minuten vor Beginn der Sitzung der Bezirksvertretung wurde uns eine Liste vorgelegt, aus der hervorging, dass eine große Mehrheit lieber einen Wall am Grubenrand haben möchte", sagt der Fraktionsgeschäftsführer der FDP in Mönchengladbach, Joachim Stockschläger. Seine Kollegen hätten darauf nicht mehr reagieren können und deshalb für die Wand gestimmt. Aber "jetzt sind wir entschlossen, dem Bürgerwillen zu folgen". Das heißt, die Liberalen werden sich im Hauptausschuss und im Stadtrat für den Erdwall an der Abbaukante aussprechen.

Die Umfrage, deren Ergebnisse für neuerliche Zwistigkeiten sorgen, war von fünf Wanloer Bürgern gemacht worden. Nach deren Aussagen hatten sich 375 Bürger beteiligt, 278 (74,1 Prozent) davon hatten sich für den Wall, 75 (20 Prozent) für eine Lärmschutzwand am Grubenrand, 22 (5,9 Prozent) für eine Wand am Ortsrand ausgesprochen. "Wir wollen wissen, wie wahrhaftig diese Umfrage ist", sagt der Grüne Fraktionsvorsitzende Karl Sasserath. Seine Fraktion hat die Verwaltung beauftragt, dies zu prüfen.

Horst-Peter Vennen von der SPD betont: "Wir orientieren uns an den Beschlüssen, die am Runden Tisch in Wanlo getroffen wurden." In dieser Runde habe man sich nach intensiver Abwägung auf die Wand am Grubenrand geeinigt. "Und dabei werden auch wie bleiben", sagt Vennen.

CDU-Ratsherr Peter Feron, hat mit am Runden Tisch gesessen. Auch er hat dort ein eindeutiges Votum vernommen. "Wir haben eine Lösung gefunden, die nicht so große Nachteile hat wie der Wall am Grubenrand und die Wand am Ortsrand", sagt er. Die Wand an der Abbaukante habe entschiedene Vorteile: Sie kann kurz vor dem Anrücken der Bagger in kurzer Zeit errichtet werden, es bleibt genügend Raum für die notwendigen Sümpfungsbrunnen, und die Wand kann nach Abzug von RWE Power wieder abgerissen werden. Feron hat sich dafür ausgesprochen, die Belange der Wanloer Bürger auch weiterhin an Runden Tischen und in Bürgerversammlungen zu besprechen.

(RP/rl)
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