Wandern im Rheinland Spaziergänge für den Feiertag

Düsseldorf · Herbst ist Wanderzeit. Lohnenswerte Touren liegen oft direkt vor der Haustür. Überhaupt bietet das Rheinland ein abwechslungsreiches Streckenangebot für jeden Geschmack. Wir stellen eine kleine Auswahl vor.

 Der 11,2 Kilometer lange Wanderweg durchs Galgenvenn im Naturpark Schwalm-Nette (Archiv).

Der 11,2 Kilometer lange Wanderweg durchs Galgenvenn im Naturpark Schwalm-Nette (Archiv).

Foto: Naturpark Schwalm-Nette

Wir empfehlen einige Wege in der Region, auf denen sich in schöner Landschaft frische Luft tanken lässt.

Durch den Aaper Wald Die Runde durch den Stadtwald gehört für viele Düsseldorfer an freien Tagen dazu. Das hat zur Folge, dass selbst der große Parkplatz in der Steilkurve von Rennbahn- und Fahneburgstraße bei schönem Wetter aus allen Nähten platzt.

Der Wald hat aber auch viel zu bieten, und das sind nicht nur schöne Bäume. Es gibt einen Trimm-Dich-Pfad, eine beschilderte Joggingstrecke (6,8 Kilometer) und einen Spielplatz. In der Woche oder wenn die Witterung eher unfreundlich ist, lohnt sich der Spaziergang fast noch mehr, denn dann hat man richtig Platz.

Startpunkt: Parkplatz Fahneburgstraße.

Der Wermelskirchener Stahlweg Am Rande Dabringhausens führt der Wanderweg D2 quer durch die Natur.

Los geht es auf dem Wanderparkplatz Dahl, von wo die Wanderer den Stahlweg gehen. Der war einst der wichtigste Transportweg von Dabringhausen ins Dhünntal. Und genau dorthin führt der Weg, entlang an Bächen und durch Siefentäler bis zur Dhünntalsperre. Erschöpfte Wanderer können sich nach etwa der Hälfte der Strecke im Pfannkuchenhaus in Coenenmühle stärken. Im Anschluss geht es an Dabringhausen vorbei und über Arnzhäuschen und Grunewald wieder in Richtung Parkplatz zurück, insgesamt etwa 9,4 Kilometer.

Startpunkt: Kleinklev, Wermelskirchen, Wanderparkplatz Dahl.

Auf dem Solinger Klingenpfad Der Klingenpfad ist der bekannteste, attraktivste und wohl auch anspruchsvollste Rundwanderweg Solingens. Der Weg mit dem eingekreisten "S" zeigt vielerorts unbekannte Seiten der Klingenstadt. Aufgrund seiner Länge von fast 70 Kilometern ist er allerdings kaum an einem Tag zu schaffen. Der Klingenpfad lässt sich jedoch gut in mehrere Etappen unterteilen, die jeweiligen Endpunkte sind mit der Ausnahme Glüder gut per ÖPNV angebunden.

In neun Etappen mit Längen zwischen sechs und knapp zehn Kilometern lässt sich der Klingenpfad gut bewältigen. Einkehrmöglichkeiten gibt es selten.

Startpunkt: Gräfrather Marktplatz.

Eisvogel-Suche in der Bend Einige Steinwürfe von der Innenstadt Grevenbroichs entfernt erstreckt sich der Bend. Dort gibt es zahlreiche Spazierwege, einer der schönsten beginnt am Flutgraben. Gleich hinter der "Spielspinne", einem riesigen Gerät, auf dem Kinder klettern können, führt der Weg in die grüne Lunge Grevenbroichs.

Wer die Bahnlinie unterquert hat, stößt schon bald auf die Erft in ihrer natürlichen Form. Wer hier mit offenen Augen spazieren geht, kann mit etwas Glück den selten gewordenen Eisvogel beobachten, der an einem der Mäanderbögen brütet. Kurz vor der Grillhütte geht ein kleiner Weg rechts ab Richtung Autobahn 540. Dort überquert der Spaziergänger über einen schmalen Pfad einen urig anmutenden See. Auch dort können Eisvögel beobachtet werden.Diejenigen, die Tiere hautnah erleben wollen, kommen im Wildgehege im Bend auf ihre Kosten.

Start: Straße "Am Flutgraben".

Rund ums "Jröne Meerke" in Neuss Nah am Wasser und mitten im Grünen: Wer das liebt, ist im Naherholungsgebiet "Jröne Meerke" in der Neusser Nordstadt richtig. Auf Höhe der Viersener Straße 53 können Spaziergänger ihr Auto auf einem Parkplatz abstellen, von dem aus man sofort zur Tour um den ehemaligen Baggersee starten kann.

Die Anlage ist mit zahlreichen Wanderwegen ausgestattet, die auch für Menschen mit Rollatoren gut passierbar sind. Vorteil dieser Route ist, dass der Spaziergänger immer wieder Umwege einschlagen kann, die ihn auf den direkten Weg ans Ufer führen.

Startpunkt: Viersener Straße, Höhe Hausnummer 53.

Unterwegs in der Hees bei Xanten Mit einer schönen Rundwanderung von Xanten aus kann man viel von der Stadt und einem bewaldeten Hügelgebiet, der Hees, sehen.

Man startet im Zentrum in südöstliche Richtung. Es geht durch ein Wohngebiet, dann über den Heesberg in die Hees. Durch die Birtensche Heide mit dem alten römischen (Natur)-Amphitheater kommt man oberhalb des Naturschutzgebietes Bislicher Insel über den Fürstenberg zurück zum Zentrum von Xanten. Dort darf ein Besuch des Doms nicht fehlen. Eis, Wind und Wasser, Hebungen und Senkungen von Landmassen haben die Region über Jahrtausende geprägt.

Im heutigen Landschaftsschutzgebiet stand im Zweiten Weltkrieg eine Munitionsfabrik. Im November 1942 gab es eine schwere Explosion, die 42 Arbeiter in den Tod riss. Die Reste der über 100 gesprengten Munitionsbunker findet man heute noch im Wald hinter der Gedenkstätte. Deshalb darf man die Wege auf keinen Fall verlassen. Auf den markierten Wegen dagegen sind gefahrlose Spaziergänge möglich.

Startpunkt: am Markt unterhalb des Doms.

Durchs Galgenvenn bei Nettetal Der Wanderweg bei Nettetal führt durch den verwunschenen Grenzwald und das Naturschutzgebiet Heidemoore, an einer malerischen Kiesgrube und himmelblauen Seen vorbei. Im niederländischen Abschnitt der Route sieht der Wanderer das Naturschutzgebiet "Holtmühle" und die offene Heidelandschaft "Hühnerkamp". Nach Sonnenuntergang können Wanderer mit ein wenig Glück von einem Aussichtspunkt in den Flachkuhlen manch seltenes Tier sehen.

Eine Eichenallee führt zurück zum Ausgangspunkt. Der 11,2 Kilometer lange Wanderweg gehört zu den Premium-Wanderwegen des Naturparks Schwalm-Nette. Zur Einkehr eignet sich die Gaststätte "Haus Galgenvenn", die an Sonn- und Feiertagen allerdings auch gut besucht ist.

Startpunkt: "Haus Galgenvenn" in Nettetal, Knorrstraße 77.

Im Duisburger Stadtwald Der Duisburger Stadtwald reicht von der Stadtgrenze zu Mülheim bis weit in den Süden der Stadt.

Der gesamte Wald ist durch Wanderwege erschlossen. Zusammen mit den Mülheim-Speldorfer Waldgebieten umfasst der Duisburger Wald eine Fläche von 30 Quadratkilometern. Besonders empfehlenswert ist eine Wanderung, die an der katholischen Akademie "Die Wolfsburg" auf Mülheimer Stadtgebiet in unmittelbarer Nähe zu Duisburgs Stadtgrenze beginnt.

Startpunkt: Falkenweg in Mülheim.

In der Kamp-Lintforter Leucht Die Leucht ist ein 12.000 Hektar großes Waldgebiet, das komplett im Norden des Kamp-Lintforter Stadtgebiets liegt. Wanderer können zahlreiche Naturdenkmäler entdecken. Zum Beispiel eine 30 Meter hohe, 260 Jahre alte Rotbuche. Von den ehemals mehreren Dutzend Hügelgräbern sind heute noch fünf zu erkennen; zwei liegen am nördlichen Waldrand der Leucht - zwischen Rennweg und Bierweg. In dem Waldgebiet befindet sich auch eine ehemalige Galgenstätte der im Mittelalter existierenden Rheinberger Gerichtsbarkeit.

Startpunkt: Eine 6,8 Kilometer lange Strecke startet zum Beispiel an der Xantener Straße, Ecke Stappweg.

(RP)
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