Wahner Heide bei Köln Auf ehemaligen Truppenübungsplätzen droht bei Bränden Gefahr

Köln · Derzeit herrscht hohe Wald- und Flächenbrandgefahr. Besonders verheerend kann das an Orten sein, an denen alte Bomben oder Granaten im Boden liegen. Am ehemaligen Truppenübungsplatz Wahner Heide bei Köln wäre ein Brand deshalb ein großes Problem.

 In Nideggen löste am Dienstag offenbar eine Phosphorgranate ein Feuer aus.

In Nideggen löste am Dienstag offenbar eine Phosphorgranate ein Feuer aus.

Foto: Feuerwehr Niddeggen

In NRW ist die Gefahr eines sogenannten Graslandesbrandes derzeit extrem hoch. Auch die Waldbrandgefahr hält wegen Dürre und Hitze an. Wenn in Böden Kampfmittel lagern, sind die Löscharbeiten sehr gefährlich. Ende Juni wütete bei Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern der größte Waldbrand der Geschichte auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz. Mehrere Ortschaften mussten evakuiert werden, erst nach rund zwei Wochen waren alle Glutnester gelöscht.

In Nideggen löste am Dienstag offenbar eine Phosphorgranate ein Feuer aus. Zunächst brannte ein Stoppelfeld, dann griff das Feuer auf ein Wäldchen über. Wegen des giftigen Phosphors wurden elf Feuerwehrleute und zwei Polizeibeamte vorsichtshalber von einem Arzt untersucht. Ein Feuerwehrmann wurde zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht.

Ein Waldbrand wäre in der Wahner Heide bei Köln ein ähnlich großes Problem wie vor einigen Wochen in Lübtheen. „Die Wahner Heide hat 200 Jahre Militärgeschichte, da wurde mit allem geübt, was es gibt“, sagt Florian Ziefenisz, zuständiger Betriebsbereichsleiter des Bundesforstbetriebs Rhein-Weser, der das Gebiet betreut. In der Wahner Heide dürfen Spaziergänger wegen der Munition im Boden die Wege nicht verlassen. Denn die genaue Lage der Bomben und Granaten ist nicht bekannt. “In manchen Gebieten würde man es auch einfach brennen lassen“, sagt Ziefenisz. Zu groß wäre für Feuerwehrleute das Risiko bei den Löscharbeiten.

In der Wahner Heide begünstige zumindest die Vegetation ein Ausbreiten der Brände nicht zusätzlich: „Wir haben einige Moore und Gewässer. Das Risiko ist zwar da, aber ein Brand würde sich nicht so weit ausbreiten wie in Lübtheen“. Allerdings kann sich schnell ein Grasbrand ausbreiten, da reichlich vertrocknete Gräser und Adlerfarn in der Wahner Heide zu finden sind. 2017 musste die Feuerwehr zu einem Großeinsatz ausrücken, weil rund 30 Hektar in Flammen standen. Bei den Löscharbeiten kamen wegen der Munition teilweise Wasserwerfer zum Einsatz.

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