Fast 3000 Kontrollen in Düsseldorf und Köln Waffenverbotszonen zeigen Wirkung

Meinung | Düsseldorf/Köln · Seit Ende vergangenen Jahres dürfen an Wochenenden in der Düsseldorfer Altstadt und auf der Partymeile in Köln keine Waffen mitgeführt werden. Die Maßnahme wirkt, kann aber nur ein Teil des Sicherheitspakets sein.

 Die Waffenverbotszone in der Düsseldorfer Altstadt erkennt man an der Beschilderrung.

Die Waffenverbotszone in der Düsseldorfer Altstadt erkennt man an der Beschilderrung.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die beiden vorübergehenden Waffenverbots­zonen in Düsseldorf und Köln haben sich in den ersten Monaten bereits bewährt – denn sie haben die Ausgehviertel in den beiden Metropolen ein bisschen sicherer gemacht. Jedes Messer, das bei den Kontrollen dort sichergestellt wurde, ist eines weniger, mit dem zugestochen werden konnte. Auch dürfte ein Teil der entsprechenden Klientel wegen der abschreckenden Wirkung von vorne­herein darauf verzichtet haben, noch bewaffnet auf die Partymeilen zu gehen.

Gewalt hat es, das ist richtig, schon immer gegeben in den Ausgehvierteln. Überall dort, wo viele Menschen zusammenkommen und wo viel Alkohol getrunken wird, kommt es leider oft auch zu körperlichen Auseinandersetzungen. Während früher aber vor allem mit der Faust zugeschlagen worden ist, wird heute schnell das Messer gezogen, wird gegen den Kopf getreten, wenn eine Person bereits wehrlos am Boden liegt. Diese Verrohung gilt es zu stoppen.

Fest steht: Waffenverbotszonen allein genügen nicht aus, um dieses Ziel zu erreichen. Sie können nur Teil eines Gesamtkonzeptes aus Erziehung, Prävention und einer Reihe von Sicherheitsmaßnahmen sein. Schließlich kann die Polizei unmöglich jeden auf Waffen kontrollieren – und so gelangen nach wie vor Messer in die Partyzonen. Zuletzt wurden an den Karnevals­tagen in der Düsseldorfer Altstadt vier junge Männer niedergestochen und teils lebensgefährlich verletzt, trotz Waffenverbots.

Bei den Tätern handelt es sich in der Regel um junge Männer. Und zur Wahrheit gehört, dass bei Messer­attacken der Anteil der Tatverdächtigen ohne deutsche Staatsbürgerschaft im vergangenen Jahr nach Angaben des Innenministeriums bei 42,6 Prozent lag, also im Verhältnis zur Bevölkerung überproportional ist. Auch an diesem Punkt gilt es entschlossen anzusetzen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort