Weihnachtsshopping in der Region Vorweihnachtsgeschäft: Händler sind nicht zufrieden

Düsseldorf · Am Wochenende startete in unserer Region das Weihnachtsgeschäft – jetzt sind es nur noch drei Einkaufswochenenden bis zum Weihnachtsfest. Weihnachtliche Shoppingstimmung kam vielerorts noch nicht auf. Viele Händler waren mit dem Geschäft nicht zufrieden.

 Verhalten, aber aufschlussreich ist das Weihnachtsgeschäft am ersten Adventssamstag in den Geschäften in Mönchengladbach angelaufen.

Verhalten, aber aufschlussreich ist das Weihnachtsgeschäft am ersten Adventssamstag in den Geschäften in Mönchengladbach angelaufen.

Foto: Detlef Ilgner

Am Wochenende startete in unserer Region das Weihnachtsgeschäft — jetzt sind es nur noch drei Einkaufswochenenden bis zum Weihnachtsfest. Weihnachtliche Shoppingstimmung kam vielerorts noch nicht auf. Viele Händler waren mit dem Geschäft nicht zufrieden.

In Leverkusen war die Fußgängerzone beispielsweise voll — es fehlte den Passanten jedoch noch an richtiger Kauflust. Volle Fußgängerzonen, volle Parkhäuser, volle Geschäfte und Glühweinbuden: Das war das Bild in Wiesdorf und Opladen am Samstag. Tausende Menschen aus Leverkusen und der Umgebung zog es einen Tag vor dem ersten Advent zum Einkaufen, Bummeln und Weihnachtsmarkt-Besuch in die beiden Stadtteile. Gegen 12 Uhr zeigten die Parkhauseinfahrten zur Rathaus-Galerie und der Wöhlerstraße rot, die Autoschlangen davor reichten bis zum Kreisverkehr.

In Düsseldorf nutzten die Kunden den Samstag vor dem ersten Advent nutzten viele Kunden die Gelegenheit, sich bereits jetzt über mögliche Geschenke zu informieren, ohne gleich zu kaufen. "Das Problem ist, dass das erste Adventswochenende mit dem 26. und 27. November vergleichsweise früh liegt", sagte Ralf Engel, Geschäftsführer des Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverbanddes (REHDV). Der Novembertermin habe zur Folge, dass viele potenzielle Kunden ihr Weihnachtsgeld noch nicht auf dem Konto hätten.

Verhalten, aber aufschlussreich ist das Weihnachtsgeschäft am ersten Adventssamstag in den Geschäften in Mönchengladbach angelaufen. "Die Kundenfrequenz war nicht höher als an einem normalen Samstag", stellt Peter Felten, Vorsitzender des City-Managements Rheydt, fest. "Es macht sich bemerkbar, dass es so warm war. Das Vorweihnachtsgefühl ist noch nicht da." Während die Nachfrage nach Textilien noch weit hinter den Erwartungen zurück bleibt, ist das Interesse an Elektronik und beratungsintensiven Produkten schon da.

Auch die Einzelhändler in Krefeld haben sich einen besseren Start ins Weihnachtsgeschäft gewünscht. Die Lage zum Beginn des Weihnachtsgeschäfts in der Krefelder City war am ersten Adventssamstag weitgehend entspannt. Es war voll, aber es herrschte kein hektischer Betrieb. Viele Einzelhändler waren damit nicht zufrieden: "Es lief heute sehr schleppend; das ist ungewöhnlich. Eigentlich war das erste Adventswochenende bisher immer das beste Wochenende. Vielleicht ist es vielen noch zu warm, ich empfinde es ja selbst so", sagte Uschi Rothen, stellvertretende Geschäftsführerin von Strauss Innovation an der Hochstraße.

In Solingen waren die Passanten ebenfalls noch nicht in Weihnachts-Kauflaune. In Ohligs haben viele Geschäfte bereits um 14 Uhr die Rolladen herunter gelassen. Das Interesse, die Ausdehnung der klassischen Ladenöffnungszeiten für das Vorweihnachtsgeschäft zu nutzen, scheint hier noch eher gering zu sein.

Zufrieden waren hingegen die Einzelhändler im Forum in Duisburg. Die rund 80 Shops im Forum erwiesen sich am Samstag als wahrer Zuschauermagnet. "Wir hatten rund 50 000 Besucher — vielmehr ist logistisch kaum machbar", erklärte Centermanager Lutz Müller. "Das ist eine Steigerung um 4,5 Prozent gegenüber dem Besuch am ersten Adventssamstag im vergangenen Jahr", so Müller.

Auch Wermelskirchen, Dinslaken und Kleve melden zufriedene Einzelhändler. So hatte das Weihnachtsgeschäft am ersten Adventswochenende einen optimalen Start in Kleve hingelegt. Die Innenstadt war am Samstag voller Menschen, es brummte allerorten. "Dieses Jahr scheint es ideale Rahmenbedingungen zu geben", sagt Herbert Wetzels, Geschäftsführer des Kaufhofs. Das Wetter spiele im Vergleich zum letzten Jahr deutlich besser mit.

Dabei machen viele Händler gerade das Wetter für die gedämpfte Kauflust verantwortlich. Es sei noch viel zu mild, als dass Weihnachtsstimmung aufkommen könnte. Dass allerdings ausgerechnet Schlitten gefragt sind, führt Alexander Mous, Inhaber von Spielwaren Mous in Meerbusch, auf den vergangenen strengen Winter zurück: "Da waren sie ausverkauft."

Es war ein "guter Samstag, nicht mehr und nicht weniger, und noch ein gutes Stück davon entfernt, stimmungsmäßig das zu vermitteln, was das Weihnachtsgeschäft ausmacht: Freude am Schenken und die sich daraus ergebende Kauflust", urteilte auch der Rheinische Einzelhandels- und Dienstleistungsverband. Die fehlte bei den milden Temperaturen, bestätigte Ralf Engel vom Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverband. Viele Leute hätten sich beraten lassen, würden ihre Kaufentscheidung aber später treffen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort