Jüchen "Vorabifete" eskaliert: Schlägerei und Verletzte

Jüchen · Mit einer Massenschlägerei endete eine lange Partynacht am Sonntagmorgen in der Peter-Bamm-Halle: Die traurige Bilanz: acht Leichtverletzte, sechs Festnahmen, vier Strafanzeigen. 24 Polizisten waren drei Stunden im Einsatz.

 Sechs junge Männer im Alter zwischen 19 und 22 Jahren nahm die Polizei vorübergehend in Gewahrsam.

Sechs junge Männer im Alter zwischen 19 und 22 Jahren nahm die Polizei vorübergehend in Gewahrsam.

Foto: Dieter Staniek

Die fröhliche Vorabifete der Jüchener Gymnasiasten sollte Geld in die Stufen-Kasse für den Abiball 2012 spülen. Das war der Plan. Doch es kam anders. In der Nacht zum Sonntag flogen die Fäuste und es hagelte Beschwerden. Als nach einer langen Partynacht in der Peter-Bamm-Halle Bilanz gezogen wurde, schlugen negativ zu Buche: ein Großsatz der Polizei, acht Leichtverletzte, sechs Festnahmen und vier Strafanzeigen. Die 24 Polizeibeamte mussten zwei Diensthunde und Pfefferspray einsetzen, um die von ihnen zuvor ausgesprochenen Platzverweise auch durchzusetzen.

Anwohner beschwerten sich am Sonntag gegen 2 Uhr über Ruhestörungen rund um die Halle. Weitere Anrufer berichteten wenig später von einer Schlägerei. Von rund 20 Beteiligten war die Rede. Als die Polizei am Einsatzort eintraf, registrierte sie vereinzelte Rangeleien. Um 3 Uhr beendete DJ Achim die Party. Die Besucher strömten aus der Halle. Da verschärfte sich nach Angaben der Polizei die Situation. "Viele verhielten sich laut und äußerst aggressiv gegenüber den Ordnungskräften", sagte gestern Polizeisprecher Hans Willi Arnold.

Augenzeugen sprechen von 50 Jugendlichen, die sich prügelten. Zwölf Streifenwagenbesatzungen waren vor Ort. Die Beamten griffen hart durch. Arnold: "Bei diesen Zwangsanwendungen erlitten zwei Personen leichte Bissverletzungen und sechs Augenreizungen." Sechs weitere Männer — zwischen 19 und 22 Jahren — wurden festgenommen; einer musste die Nacht zur Ausnüchterung auf der Wache verbringen. Was war die Ursache? Arnold gibt einen Hinweis: "Sie wird auf den teilweise sehr deutlichen Alkoholkonsum zurückgeführt."

Nils F. (Name ist der Redaktion bekannt) versteht das harte Eingreifen der Polizei nicht: "Ich habe nichts von einer großen Schlägerei mitbekommen. Das ist absolut übertrieben." Der 19 Jahre alte Grevenbroicher war nach Hochneukirch gekommen, um abzutanzen. Er verließ nach eigenen Angaben um 3 Uhr die Veranstaltung, wartete noch mit Bekannten vor der Halle. Sein Vorwurf: "Da wurde wahllos in die Menge gesprüht. Ich habe auch etwas abbekommen."

Bürgermeister Harald Zillikens wollte den Vorfall gestern nicht kommentieren. Er war im Anschluss an das Paul-Young-Konzert bei Polo noch nach Hochneukirch gefahren, hatte mit Polizei und Veranstaltern gesprochen: "Die Stimmung war gut." Bereits im Vorfeld habe die Gemeinde die Sicherheitsbestimmungen deutlich verschärft; ein Glasverbot erlassen. Mit dem Veranstalter, Schülern des Jüchener Gymnasiums, hatte Zillikens gestern Kontakt. Heute wird der Bürgermeister den Polizeibericht auswerten. Zur Klärung will er alle Beteiligten an einen Tisch holen.

(NGZ)
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