Warnung des Tierschutzbundes Tiere sind als Ostergeschenk ungeeignet

Berlin/Düsseldorf · Die Anschaffung eines Haustiers bedeutet Verantwortung und müsse gut überlegt sein, sagt der Tierschutzbund Deutschland. Oft werden Tiere später im Tierheim abgegeben, wenn sie nicht mehr in die Lebenssituation des Halters passen.

  Ein Hund steht im Tierheim in seinem Käfig. (Symbolbild)

Ein Hund steht im Tierheim in seinem Käfig. (Symbolbild)

Foto: dpa/Henning Kaiser

Der Deutsche Tierschutzbund warnt vor der unüberlegten Anschaffung eines Tieres als Ostergeschenk. „Wer sich für ein Tier interessiert, sollte unbedingt vorab überlegen, ob es auch wirklich ins eigene Leben passt“, sagte Verbandspräsident Thomas Schröder unserer Redaktion. Alle Familienmitglieder müssten einverstanden und alle Fragen vorab geklärt sein. Jedem müsse bewusst sein, dass er für ein Tier Zeit und Geld investieren müsse – auch für teure Tierarztbesuche. Ferner müsse geregelt sein, wer das Tier im Urlaub versorge. Oft endeten die Tiere letztlich in einem Tierheim.

Allein 2016 wurden dem Tierschutzbund zufolge rund
50.000 Kaninchen, Meerschweinchen und Mäuse abgegeben. In allen dem Verband angeschlossenen Tierheimen hatte die Gesamtzahl der aufgenommenen Tiere 2016 mit 370.000 einen neuen Rekord erreicht. 2013 waren es noch 274.500 gewesen. Die meisten davon waren Katzen (147.879) und Hund (74.419). Vor allem Katzen würden als Fundtiere abgegeben, so Schröder. Letztendlich könne man aber nicht sicher sein, ob sie ausgerissen sind oder ausgesetzt wurden. Ziervögel und Kleinsäuger würden größtenteils abgegeben.

Auch das Düsseldorfer Tierheim wird vom örtlichen Tierschutzbund betrieben – und ist derzeit gut gefüllt, wie die Vorsitzende Monika Piasetzky sagt. Gerade zur Ferienzeit würden vermehrt Tiere abgegeben. Dies kann Schröder zufolge die unterschiedlichsten Gründe haben: etwa, weil sich die Lebenssituation ändert, der Halter verstirbt oder eine Allergie auftritt.

„Oft steht aber auch dahinter, dass das Tier unüberlegt und vorschnell angeschafft wurde. Leider schätzen einige Tierbesitzer die Situation falsch ein“, so Schröder. Piasetzky zufolge sind Tiere keine Geschenke, sondern Familienmitglieder – egal zu welcher Jahreszeit. „Den Osterhasen sollte man lieber aus Schokolade verschenken“, erklärt Piasetzky. Verbandspräsident Schröder betonte zugleich: „Tierheime helfen allen Tieren in Not, und die Tierabgabe im Tierheim ist dem Aussetzen immer vorzuziehen.“ Durch mehr Umsicht vor der Anschaffung wäre es aber in den meisten Fällen vermeidbar, dass ein Tier ins Tierheim kommt.

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