Vögel, Eichhörnchen und Igel So füttern Sie Wildtiere richtig

Nicht nur Menschen, auch Tiere kämpfen mit der Eiseskälte. Vögel sind bei Dauerfrost auf Hilfe angewiesen. Aber nicht alle Wildtiere brauchen zusätzliches Futter im Winter. Wann man füttern kann, erklären der Nabu, die Deutsche Wildtierstiftung und der Tierschutzbund.

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Foto: Leserfoto/Julia Heim
  • Singvögel

Der Wildtierstiftung zufolge verliert ein kleiner Vogel wie die Meise in einer einzigen Frostnacht bis zu 20 Prozent seines Körpergewichts. Deswegen ist Füttern sinnvoll. Für Vögel ist die Kältewelle lebensbedrohlich.

Da natürliche Wasserquellen wie Pfützen zugefroren sind, sollte Vögeln nicht nur Futter, sondern auch eine Tränke zum Beispiel in einem Blumenuntersetzer bereit gestellt werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Wasserstand etwa zwei bis drei Zentimeter hoch ist und nicht gefriert.

Körnerfresser wie Buch- und Bergfink, Grünling, Kernbeißer, Haus- und Feldsperling oder Zeisig sind mit Sonnenblumenkernen, Hanf, kleingehackten Hasel- und Walnüssen, Bucheckern und Fruchtständen von Hirse und Mohn gut versorgt. Werden die Kerne mit Weizen- und Haferflocken gemischt, lockt dies auch Ammern und Kleiber an.

Amseln, Singdrosseln und Rotkehlchen picken gern aufgeschnittene Früchte und Beeren. Damit sich Körner- und Weichfutterfresser nicht ins Gehege kommen, sollten mehrere Futterstellen eingerichtet werden. Diese sollten vor Katzen geschützt werden. Dem Artenschutz hilft die Vogelfütterung den Experten zufolge nicht. Immerhin kommt das Füttern in Städten und Dörfern aber etwa zehn bis 15 Arten zugute.

  1. Wasservögel

Brot und andere Essensreste sind für Enten, Gänse und Schwäne ungesund. Das Füttern von Wasservögeln ist deshalb vielerorts verboten. Laut Nabu kann man Wasservögel füttern, wenn Seen und Teiche zufrieren. Am Besten mit Getreide, Hühnerfutter und weichen Kartoffeln. Das Futter sollte aber nur am Ufer angeboten werden, um einen übermäßigen Nährstoffeintrag in die Gewässer durch faulende Essensreste zu verhindern.

  1. Eichhörnchen

Eichhörnchen kommen ganz gut allein zurecht. Sie sind das ganze Jahr über auf Nahrungssuche und futtern sich bereits im Sommer Winterspeck an. Im Herbst beginnen die Nager, die nur Winterruhe halten, mit dem Anlegen ihrer Vorräte. Sie vergraben Nüsse, Kastanien oder Bucheckern an geheimen Orten, etwa unter Baumwurzeln und in Baumhöhlen - und auch schon mal in einem Blumenkasten.

  1. Rehe und Hirsche

Rehe und Hirsche reduzieren im Winter ihre Körpertemperatur, um Energie zu sparen. Sie stehen häufig bewegungslos in der Landschaft. Der Herzschlag verringert sich - statt 60 bis 70 Mal in der Minute schlägt das Herz dann nur 30 bis 40 Mal.

Gleichzeitig verkleinert sich im Winter der Verdauungstrakt, denn die Tiere finden dann oft nur faserreiche Nahrung wie dürre Gräser und Brombeerblätter. Ist die Schneedecke über einen längeren Zeitraum geschlossen und vereist, braucht auch das Wild Extrafutter. Dafür sorgt in Notzeiten allerdings ausschließlich der Förster.

  1. Igel

Gesunde Igel brauchen kein Extrafutter. Liegt in Gärten und Parks genügend heruntergefallenes Laub, finden sie meist ausreichend zu fressen wie Insekten und Schnecken. Komposthaufen, aber auch Reisig- oder Blätterhaufen bieten ein ideales Quartier für den Winterschlaf. Für junge Igel kann eine Zufütterung dem Tierschutzbund zufolge sinnvoll sein.

Geeignet ist Katzendosenfutter, gemischt mit Haferflocken oder Weizenkleie. Zudem sollte den Tieren Wasser angeboten werden. Milch und Essensreste sind dagegen nicht artgerecht und können den Igeln sogar ernsthaft schaden. Nur Igel, die wirklich krank, verletzt oder bei Wintereinbruch stark untergewichtig sind, brauchen Hilfe von Fachleuten.

  1. Wildschweine

Die Tiere sollten auf keinen Fall gefüttert werden. Dies ist etwa in Städten wie Berlin, wo sie sich stark vermehren, sogar streng verboten. Angesichts eines mögliches Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland ergingen dazu neue Warnungen. Denn Wildschweine lernen sehr schnell, wo fütterwillige Menschen sind.

Die Tiere verlieren dadurch die Distanz zum Menschen. So passiert es auch immer wieder, dass Waldspaziergänger als vermeintliche Futterlieferanten von Wildschweinen rüde angerempelt werden und dabei auch verletzt werden können.

(AFP/heif)
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