Haftbefehl wegen Mordes Erzieherin soll Kita-Kind in Viersen getötet haben

Viersen · Ein dreijähriges Mädchen wird vom Notarzt aus einer Viersener Kita geholt. Es atmet kaum noch, zwei Wochen später ist das Kind tot. Jetzt wird eine Erzieherin des Mordes verdächtigt - sie sitzt in Untersuchungshaft.

Viersen: Dreijährige stirbt - Kita-Erzieherin steht unter Mordverdacht
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Große Trauer nach Tod von Dreijähriger in Viersen

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Foto: dpa/Marcel Kusch

In einer Viersener Kita soll ein dreijähriges Mädchen von einer Erzieherin getötet worden sein. Die 25-Jährige sei festgenommen worden und befinde sich wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei Mönchengladbach am Freitag mit.

Bereits am Donnerstag war der Todesfall öffentlich bekannt geworden. In einer entsprechenden Pressemitteilung der Stadt Viersen war jedoch noch nicht von einem Fremdverschulden die Rede gewesen.

Wie die Ermittler nun mitteilten, war es am 21. April in einer städtischen Kita zu einem Notarzteinsatz gekommen, da das Kind nicht mehr atmete. Das Mädchen sei am 4. Mai im Krankenhaus gestorben. Bereits vorher hatte das Krankenhaus die Polizei alarmiert, da den Ärzten der Fall verdächtig vorkam. Nach der Obduktion war laut den Ermittlern endgültig klar, „dass das Mädchen durch Fremdeinwirkung zu Tode gekommen ist“. Wie genau das Kind starb, wurde zunächst nicht öffentlich gemacht.

Am vergangenen Dienstag wurde die 25-Jährige laut Polizei als Tatverdächtige festgenommen und einen Tag später dem Haftrichter vorgeführt. Sie sitzt nun wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Inzwischen ist die Frau offiziell nicht mehr in der Kita beschäftigt, weshalb Polizei und Staatsanwaltschaft in ihrer Mitteilung von einer ehemaligen Erzieherin berichteten. Kostenpflichtiger Inhalt Ob der Frau erst nach ihrer Festnahme gekündigt wurde oder sie bereits vorher ausgeschieden war, blieb unklar.

Wie die Stadt Viersen am Donnerstag mitteilte, wurde das Mädchen bereits bestattet. Bei einer gesonderten Trauerfeier hätten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kita gemeinsam mit der Mutter Abschied von dem Kind genommen, hieß es.

Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller reagierte bestürzt auf den Todesfall und den jetzt bekannt gewordenen Mordverdacht. „Sollte sich der Verdacht bestätigen, der sich aus den bisherigen Ermittlungen ergeben hat, käme zu der Trauer und dem Mitgefühl für die Familie des Kindes noch Bestürzung darüber hinzu, dass der Tod des Mädchens auf Fremdeinwirkung zurückzuführen ist.“ Das Entsetzen über den Verdacht, dass ein solches Geschehen sich in einer Kindertagesstätte ereignet haben könnte, hinterlasse sie sprachlos. „Ich habe bereits persönlich mit der Mutter gesprochen und ihr meine tief empfundene Anteilnahme ausgedrückt“, erklärte die Bürgermeisterin. „Meine Gedanken sind aber auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den anderen Eltern und Kindern der betroffenen Kita. Auch für diese Menschen bedeutet der Verdacht eine schwere Prüfung.“

Polizei und Staatsanwaltschaft wollten sich am Freitag nicht weiter äußern und kündigten eine gemeinsame Pressekonferenz für einen späteren Zeitpunkt an.

(Mit Material der dpa)
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