NRW Vier Millionen Bürger besuchen "Tag des offenen Denkmals"

Bonn/Hamburg · Rund 4 Millionen Bundesbürger haben sich am Sonntag am "Tag des offenen Denkmals" beteiligt.

 Mehr als 7.500 historische Bauten, Parks und archäologische Stätten konnten am Sonntag besichtigt werden.

Mehr als 7.500 historische Bauten, Parks und archäologische Stätten konnten am Sonntag besichtigt werden.

Foto: WestLotto

Sie besuchten mehr als 7.500 historische Bauten, Parks und archäologische Stätten, die sich aus diesem Anlass der Öffentlichkeit präsentierten, wie die Deutsche Stiftung Denkmalschutz als Veranstalterin am Sonntagabend in Bonn mitteilte.

Die Aktion stand in diesem Jahr unter dem Thema Farbe. Eröffnet wurde sie in Hamburg, wo der Denkmaltag auf ein ganzes Wochenende ausgedehnt war. Dort konnten 30.000 Besucher mehr als 125 geöffnete Denkmale, Sonderführungen und Kunstaktionen passend zum Motto erleben. Sie konnten erfahren, wie Farben nach historischem Vorbild hergestellt und am Bau verwendet werden. Der Hamburger Fernsehturm wurde aus diesem Anlass mit bunten Farben angestrahlt.

Anlässlich der Eröffnungsfeier im Ehrenhof des Hamburger Rathauses sagte Günter Winands als Vertreter der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Denkmale schafften Identifikation. Sie zu schützen und zu pflegen sei deshalb "eine bedeutende gesellschaftliche Aufgabe und eine besondere Herausforderung für alle Denkmaleigentümer".

Mehrzahl der Denkmäler sind Privateigentum

Die weitaus meisten der insgesamt rund 1,3 Millionen Denkmale in Deutschland befinden sich laut Stiftung in privatem Eigentum. "Ohne den Zufluss privater Mittel, auch solcher der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, ließe sich die Erhaltung der historischen Bausubstanz nicht bewerkstelligen", so Winands.

Seit 1993 koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Tag des offenen Denkmals bundesweit. Die Bonner Stiftung steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Sie setzt sich seit 1985 für den Erhalt bedrohter Baudenkmale in Deutschland ein. Seitdem konnte sie mit mehr als 520 Millionen Euro über 4.500 Denkmale vor dem Verfall retten helfen.

Am Sonntag war auch deutscher Orgeltag

Parallel zum "Tag des offenen Denkmals" stieß am Sonntag auch der Deutsche Orgeltag auf großes Interesse. Bundesweit präsentierten Kirchen, Konzertsäle, Museen und Werkstätten die "Königin der Instrumente", wie die Veranstalter in Speyer mitteilten.

Christoph Keggenhoff, der Vorsitzende der Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands, sprach von einer erstaunlichen Ideenvielfalt an rund 80 Orten bundesweit. So wurde etwa das Märchen der "Bremer Stadtmusikanten" mit der Orgel untermalt. Auch Geschichte, Funktion und Restaurierungspraxis wurden erläutert. Neben Veranstaltungen in Großstädten beteiligten sich demnach auch viele kleinere Gemeinden und Dorfkirchen.

Der fünfte Orgeltag ist für den 13. September 2015 geplant, wiederum zeitgleich zum Tag des offenen Denkmals. Die Veranstaltung sieht sich als Ergänzung und Bereicherung, aber nicht als Konkurrenz. Der Tag ist eine Initiative der Stiftung Orgelklang und der Sachverständigen.

(KNA)
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